Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Georgien 

 

Mittwoch, den 15.08.2018

Es regnet immer noch fein und ist trüb und nimmt uns die Lust, uns noch das Kloster Sanahin, auch Weltkulturerbe und nicht weit entfernt, anzuschauen.

So fahren wir also Richtung Grenze und erleben die schnellste und unkomplizierteste Grenzabfertigung auf beiden Seiten, die wir je hatten. Allerdings  sind wir im Computer erfasst, dass noch eine Strafe für eine nicht abgeschlossene und obligatorische KFZ-Versicherung in Georgien zu zahlen ist! Ich erkläre dem Beamten, wie das zustande gekommen ist und er winkt mich durch. Ob ich das nun noch bezahlen muss, weiß ich nicht?? Vielleicht lassen sie uns nicht wieder raus aus Georgien?

Für diesen Aufenthalt fahren wir jetzt erst einmal das Versicherungsbüro an und schließen für 14 Tage eine Versicherung ab. Kosten: 10 Euro. Auch unsere vorhandenen SIM-Karten können wir im Versicherungsbüro aufladen. Doch leider kommen wir damit nicht ins Internet. Also müssen wir noch im nächst größeren Ort Marneuli zum Beeline-Shop und die Karten aktivieren lassen.

Das Denkmal "der Gockel von Koda"Das Denkmal "der Gockel von Koda"Kurz vor Tbilisi biegen wir von der M4 links ab und finden einen wunderbaren Stellplatz in Koda. In Koda gibt es eine der größten Hühnerfarmen Georgiens und man hat dem Huhn ein großes Denkmal gesetzt: den Gockel von Koda. Leider nützt das den vielen gequälten Hühnern nicht viel.

Direkt unter dem Denkmal wuseln in einem Pappkarton 8 kleine Hundewelpen herum. Von Elterntieren ist weit und breit nichts zu sehen. Ein paar Kekskrümel sind im Karton verstreut.

Ich habe noch 7 Geschwister Ich habe noch 7 Geschwister

                                                                                                                                                                                            Während Gernot zurück zu den Womos läuft, mache ich noch eine kleine Wanderung zum nächsten Laden. Erfolglos trete ich den Rückweg an, werde von einer Gruppe Männer auf gut deutsch gefragt, wohin des Wegs, und als ich von meinem Misserfolg berichte, verfrachten sie mich in ihrem Wagen und fahren mich ins nächst größere Dorf, wo ich alles finde, was ich brauche und liefern mich bei den Womos wieder ab. Entrüstet weisen sie das Bier, das ich Ihnen zum Dank schenken möchte, zurück. Ich wäre doch Gast in ihrem Land und wenn ich weitere Hilfe bräuchte, ich wüßte, wo ich sie finde!

--Nach unserem Abendessen, Gernot hat heldenhaft auf seine 3. Portion verzichtet, machen wir uns auf den Weg zu den kleinen Welpen mit einem Schälchen Milch und den Resten unseres Abendessens. Ratzfatz sind alle Tupperdosen geleert und glatt ausgeleckt. Für morgen koche ich noch Reis und opfere eine Dose Hähnchenfleisch und hoffe, dass das die Überlebenschancen der kleinen Hunde erhöht.

Tages-km 85  N  41° 34´48.9´´  O 044° 45´10.0´´

 

                                                                                                                                                                                            Donnerstag, den 16.08.2018

Nachdem wir unsere kleine Hundeschar noch einmal gefüttert haben, machen wir uns auf den Weg gen Westen. Wir durchqueren Tbilisi und fahren zunächst auf wunderbarer Autobahn, später auf guten Landstraßen bis nach Kutaisi, der drittgrößten Stadt Georgiens mit ca. 148.000 EW.

Kutaisi ist eine sehr alte Stadt, schon ca. 700 Jahre vor unserer Zeitrechnung wurde sie als griechische Kolonie angelegt und sie ist mit der Legende der Argonauten verbunden, die unter ihrem Anführer Jason loszogen, um das goldene Vlies zu holen. Der Kolchisbrunnen in Kutaisi erinnert daran.

Weltkulturerbe Bagrati-KathedraleWeltkulturerbe Bagrati-Kathedrale

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

            Wir fahren zunächst auf den Parkplatz der Bagrati-Kathedrale, der größten Sehenswürdigkeit von Kutaisi, die 1003 geweiht wurde, also schon über 1000 Jahre alt und Unesco-Weltkulturerbe ist! Mir gefällt diese Kirche besonders gut, weil sie mit ihren hellen Farben, dem Sandstein der Mauern und dem Türkis der Dächer freundlich wirkt. Bisher haben wir nur dunkle Kirchen und Klöster gesehen, die alle etwas Abweisendes hatten. Auf dem Parkplatz übernachten wir auch.

Tages-km 263  N 42° 16´37.7´´  O 042° 42´11.7´´

 

Freitag, den 17.08.2018

Kutaisi ist ein freundlicher Ort. Die Stadt hat einen riesigen wunderbaren Basar, viele Denkmäler

Der Kolchis-BrunnenDer Kolchis-Brunnen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und viele Cafés. Alles sehr zentral gelegen. Die Touristinfo stattet uns mit einem informativen Stadtplan aus und so schlendern wir gemütlich in der Stadt umher. Mit dem Marschrutka fahren wir zu dem etwas außerhalb gelegenen futuristischen Parlamentsgebäude.

Das futuristische Parlamentsgebäude KutaisisDas futuristische Parlamentsgebäude Kutaisis                                                                                                                                                                                            Selbst eine kleine Kunstgalerie kann die Stadt uns noch bieten. Nur die Seilbahn hält einen kleinen Wermutstropfen für uns bereits. Sie fährt tagsüber nicht. Dafür bietet uns unser Bagrati-Parkplatz am Abend einen wunderbaren Ausblick über die Stadt!

Die Bagrati-Kathedrale bei NachtDie Bagrati-Kathedrale bei Nacht

 

                                                                                                                                                                                            Samstag, den 18.08.2018

Bevor wir die Stadt Richtung Poti und Schwarzmeerküste verlassen, stoppen wir beim großen Sparladen. Leider stolpert Gernot über eine kleine Stufe und knallt auf die Hüfte, die er sich schon einmal in Kasachstan geprellt hatte. Auch die Hände kriegen erneut ein paar Blessuren mit. Die geprellten Rippen sind gerade wieder verheilt und nun dies neue Unglück! Armer Gernot!

Und dann leuchtet während der Fahrt nach Poti bei Gernots Womo auch noch eine gelbe Kontrollleuchte. Ein Achtungszeichen. Wir können uns keinen Reim darauf machen und beim erneuten Anlassen des Motors verschwindet die Warnleuchte auch. Wir fahren erst mal weiter.

Ein schöner Übernachtungsplatz beim Leuchtturm von PotiEin schöner Übernachtungsplatz beim Leuchtturm von PotiBeim Leuchtturm in Poti finden wir einen angenehmen Übernachtungsplatz. Gernot checkt noch mal seinen Ölstand und ist erschrocken. Viel zu viel zeigt der Meßstab an. Diesel im Öl??? Was sollen wir machen? Wir beschließen, das Problem erst in der Türkei anzugehen.

Dann spricht uns Zurab an, einst aktiver Boxer und in Georgien und der Boxwelt ein berühmter Mann und außerdem in seiner Heimatstadt Poti 3 x Bürgermeister. Ob wir ein Problem hätten und ob er helfen könne. Naja, wir haben ja gerade ein Problem. Er telefoniert mit einer Werkstatt, winkt ein paar junge Leute herbei und in Kolonne machen wir uns auf den Weg. Dort wird dann festgestellt, dass kein Problem vorliegt. Super!! Wenigstens eins der heutigen Probleme wäre gelöst.

Wieder am Leuchtturm werden wir der ganzen Freundesrunde vorgestellt und zum Chatschapuri-Essen (Teigtaschen mit Brühe und Hackfleischfüllung)  eingeladen. Sehr lecker!  So findet dieser Tag doch noch einen wunderbaren Abschluss!

Tages-km  73  N  42° 07´59.6´´  O 041° 39´39.1´´

Zurab und seine FreundeZurab und seine Freunde

Beim Chatschapuri-Essen mit Prinzessin ElisabethBeim Chatschapuri-Essen mit Prinzessin Elisabeth 

                                                                                                                                                                                            Sonntag, den 19.08.2018

 

Frühstück mit ZurabFrühstück mit Zurab

Zum Cappuccino und Ei-Frühstück haben wir uns mit Zurab im Womo verabredet. Nicht-Womo-Leute sind immer ganz verwundert, dass auf so wenig Platz so viele Funktionen möglich sind! Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Bad auf vielleicht 8 qm. Ja, das geht!

Gernot leidet heute sichtlich unter seiner angeknacksten Hüfte und wir machen nur eine ganz kleine Tour. In der Nähe von Kobuleti finden wir einen wunderbaren und fast leeren Parkplatz mit Schatten direkt am Schwarzen Meer und stürzen uns in die Fluten! Das tut gut!!

Tages-km  43   N 41° 53´45.3´´  O 041° 46´22.3´´

 

Montag, den 20.08.2018

Fahrt nach Batumi, das uns mit einer großartigen Skyline empfängt. Während wir auf der Suche nach einem möglichst stadtnahen Parkplatz  durch die Stadt cruisen, drängt sich mir der Eindruck auf: Das ist das Las Vegas Georgiens. Wir sehen viele Casinos, riesige prachtvolle Hotels und immer mehr neue

--                                                                                                                                                                                            sind im Bau in ganz spannenden architektonischen Formen. Ein irrer Kontrast zu dem ansonsten oft sehr arm wirkenden Land.  Auf der 7,5 km! langen Strandpromenade, die sehr aufwendig gestaltet und bepflanzt ist, laufen wir Richtung Center,

Batumi hat einen langen Strand entlang der PromenadeBatumi hat einen langen Strand entlang der Promenade.... doch es gibt auch noch Strandpools mit Discomusik.... doch es gibt auch noch Strandpools mit Discomusik                                                                                              bummeln durch die Altstadt, bewundern neben vielen prächtigen Bauten das Denkmal von Medea, die das goldene Vlies in ihrer Hand hält und sind besonders fasziniert von den großen beweglichen Figuren von Ali und Nino. Hiermit ist den Romanfiguren des Autors Kurban Said ein Denkmal gesetzt worden, der die Liebesgeschichte zwischen einem aserbaidschanisch moslemischen und einem georgisch christlichen Liebespaar beschrieben hat.Die bewegliche Ali und Nino-Figur fasziniert uns besondersDie bewegliche Ali und Nino-Figur fasziniert uns besonders                                                                                                                                                                                 Unsere 10.000 Schritte haben wir längst erreicht, doch trotzdem zieht es uns am Abend noch zu den tanzenden Fontänen. Es ist eine laue Nacht und der Boulevard ist voller Menschen und Andenkenverkäufer und wir lassen uns so mittreiben. Doch bei den Fontänen sind wir etwas enttäuscht, hatten uns auf nette Musik und Wasserspiele gefreut, doch die Discomusik in den anliegenden Restaurants überhämmert alles so laut, dass die Atmosphäre etwas gestört ist. Die Bässe der Discomusik begleiten uns dann auch noch beim Versuch zu schlafen, weit in die Nacht hinein.

Batumi bei NachtBatumi bei Nacht

                                                                                                                                                                                            Tages-km 37  N 41° 38´57.2  O 41° 37´28.0´´