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ittwoch, den 20.06.2018

Am Tage ist es vor Hitze kaum in der Altstadt auszuhalten, deshalb verbringen wir einen großen Teil des Tages im Hostel, klönen lange mit Micele, der seit 2 Jahren zu Fuß von Italien aus durch Asien und Australien wandert und jetzt auf dem Heimweg ist – natürlich auch zu Fuß - mit einem Riesenrucksack mit Zeltgepäck!!

Unser Hostel ist anscheinend ein Knotenpunkt für viele Reisende gen Osten und wir treffen hier auf viele interessante Kontakte und tauschen unsere Reiseerfahrungen und Tipps aus.

Die Routen der Seidenstraße. Das heutige Deutschland gehört nicht dazuDie Routen der Seidenstraße. Das heutige Deutschland gehört nicht dazu

 

   

                                                                                                                                                                                            Am Abend machen wir noch mal unsere Tour durch die Altstadt, inzwischen kennen wir jede Ecke und jeden Verkäufer und klettern noch einmal auf den Aussichtsturm der Stadtmauer, von dem aus wir eine tolle Aussicht über die alte Stadt haben.

Spät, es ist schon dunkel, kommt noch ein Taxi mit neuen Gästen und mit Hawwa aus Istanbul verstehe ich mich auf Anhieb so gut, dass wir den ganzen Abend in meinem Womo verklönen.   

                                                                                                                                                                                         Überblick über die Altstadt von XivaÜberblick über die Altstadt von Xiva                                                                                                                                                                                           

Donnerstag, den 21.06.2018

Eigentlich wollten wir heute nach Nukus starten und uns dort mit Marianne und Uli (www.zebrasunterwegs.com) treffen und gemeinsam die Mittsommernacht feiern. Doch Montezumas Rache hat zugeschlagen und Gernot hat es schwer erwischt. Von anderen Reisenden hören wir, dass wohl ein Virus grassieren soll.    

So laufe ich zum Supermarkt und kaufe die Zutaten für ein gesundes Möhrensüppchen ein und wir verbringen den Tag weitgehend relaxend im Hostel.

Um Xivas neuen Bahnhof herum entsteht ein großes neues Bauprojekt für TouristenUm Xivas neuen Bahnhof herum entsteht ein großes neues Bauprojekt für Touristen

 

 

                                                                                                                                                                                            Xivas imposanter neuer BahnhofXivas imposanter neuer Bahnhof                                                                                                                                                                                           

Freitag, den 22.06.2018

Gegen Mittag treffen Marianne und Uli mit ihrem Zebra ein und wir freuen uns sehr über das Wiedersehen! Am späten Nachmittag laufen wir zusammen in die Altstadt und essen gemütlich und Gernot geht es glücklicherweise auch schon wieder besser! Die beiden haben mir noch 20 l „guten Diesel“ aus Kasachstan mitgebracht, den wir in meinen Tank gluckern lassen, nun sollten meine Dieselvorräte bis zur ersten Tankstelle in Beyneu in Kasachstan reichen! Das letzte Fläschchen deutscher Weißwein wird gemütlich auf der Dachterrasse des Alibek geleert.

 Abends in der Altstadt von KhivaAbends in der Altstadt von Khiva

 

 

 

                                                                                                                                                                                            Khivas tolle StadtmauerKhivas tolle Stadtmauer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Detail SäuleDetail Säule  Das Dach der Dschuma-Moschee wird von 250 kunstvollverzierten Holzsäulen getragen               Das Dach der Dschuma-Moschee wird von 250 kunstvollverzierten Holzsäulen getragen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Eine der jüngeren Bewohnerinnen KhivasEine der jüngeren Bewohnerinnen Khivas                                                                                                                                                                             Samstag, den 23.06.2018

Nach 5 Tagen in Xiva zieht es uns weiter. Wir nehmen die Route über Urgench und Beruni nach Nukus. Die Straße ist schlecht und als wir das Oasengebiet um den Amurdarya verlassen und in die Wüste eintauchen, wird es noch mal 5 ° wärmer. Bei der Mittagspause stellen wir fest, dass sich aufgrund des schlechten Straßenzustands die Verkleidung von der Schiebetür gelöst hat. Das können wir gleich beheben. Der nächste Schaden macht sich erst am Abend bemerkbar, die Konterung von der Klotür ist gebrochen.

In Nukus finden wir beim Hotel Dosliq einen schattigen Platz und bekommen ein Zimmer mit Bad. Incl. Wäschewaschen und Frühstück p.P. und Nacht 15 Dollar.

Tages-km 200    N 42° 25´03.4´´  O 059°46´26.2´´

Trostloses Wüstendorf in öder WüstenlandschaftTrostloses Wüstendorf in öder Wüstenlandschaft

 

                                                                                                                                                                                          Sonntag, den 24.06.2018

Nukus ist die Hauptstadt der Autonomen Republik Karakalpakstan die auch eine eigene Sprache hat. Das ganz besondere Highlight an der ansonsten eher unauffälligen Stadt ist das Savitzky-Museum, benannt nach Igor Savitzky, Maler, Sammler und Gründer des Museums, der eine außerordentliche Sammlung russischer, usbekischer und karakalpakischer Avantgarde-Kunst zusammengetragen hat, die westliche Kunstexperten in Scharen nach Nukus pilgern lässt! Wir verbringen mehrere Stunden in den supermodernen und klimatisierten! Museumsgebäuden, wo wir die Kunstwerke der letzten 100 Jahre bestaunen.

Auf dem Basar versuchen wir einen Ersatzwinkel für mein Klotürschloss zu finden, doch das Richtige ist nicht dabei. Und auch ein Hotelgast, mit dem wir heute morgen über das Problem sprachen, kommt mit 2 Eisenteilen vorbei, die leider auch nicht richtig sind. Doch als ich mein Werkzeug aus dem Gaskasten hole, finde ich an dem Schrank 2 Winkel und die passen und so montiere ich einen ab, einer muss für den Gasschrank reichen und die Klotür schließt auch wieder und klappert hoffentlich nicht während der Fahrt!

Beweisfoto für die EnglischlehrerinBeweisfoto für die EnglischlehrerinShakribanu ( der Name bedeutet Tochter des Königs), 17 Jahre alt, Schülerin, Klavierspielerin, 4- sprachig, besucht uns am Abend mit kleinen Geschenken. Sie möchte mit uns gerne ihr englisch trainieren, wozu sie von ihrer Lehrerin aufgefordert wurde und zum Beweis, dass es ihr gelungen ist, mit Touristen ins Gespräch zu kommen, dient ein Selfie.

 

Das bombastische Savitzky-MuseumDas bombastische Savitzky-Museum

 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Bauen auf usbekische ArtBauen auf usbekische Art

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Montag, den 25.06.2018

Auf dem Weg gen Westen - zur Grenze – machen wir einen Stopp bei der Nekropole Mizdakh Khan in Khoyali. Auf einem riesigen Gräberfeld sind die verschiedensten Grabformen und Mausoleen zu finden. Der Friedhofswärter freut sich sichtlich mal Touristen zu sehen und knöpft uns gleich eine Besichtigungsgebühr von 10.000 Som, ca. 1,25 Euro ab. Die geben wir ihm gerne, obwohl die einheimischen Besucher nichts zahlen müssen. Er ist 55 Jahre alt, sieht aber mindestens 20 Jahre älter aus, hat nur noch wenige Zähne im Mund und lebt sehr spartanisch alleine auf dem Friedhof. Wir fragen uns wovon? Wahrscheinlich von den kleinen Gebühren der Touristen.

In der riesigen Gräberstadt Mizdakh KhanIn der riesigen Gräberstadt Mizdakh Khan

Mut zur Farbe! Warum nicht mal Gräber in blau und türkis!Mut zur Farbe! Warum nicht mal Gräber in blau und türkis!

                                                                                                                                                                                     Nachdem wir aus dem Einflussbereich des Amurdarya herauskommen, der einen großen Landstrich begrünt,  tauchen wir wieder ein in trostlose und extrem heiße Wüstenlandschaft. Am Abend stoppen wir bei einem heruntergekommenen Rasthof in Josliq,  es ist der einzige Schattenplatz, den wir weit und breit finden können.

Tages-km 277   N 43° 57´41.3´´   O 057° 32´45.9´´

 

Dienstag, den 26.06.2018

Ein anstrengender Fahrtag auf schlechten Straßen. Gegen 16 Uhr entscheiden wir, heute nicht mehr über die Grenze zu fahren und machen Halt in dem Grenzort Qaraqalpakstan. Auf unsere Frage an ein paar anwesende Leute, ob wir auf unserem schattigen Parkplatz 1 Nacht stehen dürfen, erhalten wir eine positive Antwort und gehen erst einmal einkaufen. Als wir  zurückkommen, verlangt ein junger Soldat meinen Pass. Ich hab das Gefühl, er will nur mal einen deutschen Pass sehen. Doch dann will er die Registrierungen haben und meint wir sollen weiterfahren. Ich glaub, er will sich nur wichtig machen. Es gibt ein Wortgemenge mit einem anderen Soldaten, das ich leider nicht verstehe. Das Ganze schaukelt sich auf, wir sind nicht mehr willkommen und müssen uns nun gegen Abend auf den Weg zur Grenze machen. Wir sind müde und sauer und unser euphorisches Gefühl für Usbekistan bekommt einen gehörigen Dämpfer.

Heute ist der Tag der KameleHeute ist der Tag der Kamele

                                                                                                                                                                                            Doch an der Grenze läuft glücklicherweise alles gut und nach 2 Stunden haben wir die usbekische und die kasachische Grenzabfertigung hinter uns gebracht.

Nun brauchen wir schnell einen Nachtplatz, die Sonne steht schon tief am Himmel und blendet uns total. Die Straße ist grottenschlecht und mit einer dicken Staub-Sandschicht überzogen, so dass wir bei Gegenverkehr oder überholenden Fahrzeugen mehrere hundert Meter in einer dichten schwarzen Staubwolke verschwinden. Nach ca. 10 km entdecken wir eine Totenstadt mit einer annehmbaren Zufahrt und finden vor einer kleinen Moschee einen Platz für uns. Endlich!

Ein schöner Nachtplatz bei der Totenstadt. Es riecht nach WermutEin schöner Nachtplatz bei der Totenstadt. Es riecht nach Wermut

Die kleine Moschee spendet uns Schutz und SchattenDie kleine Moschee spendet uns Schutz und Schatten                                                                                                                                                                                    Tages-km 183  N 45°00´01.2´´  O 055° 49´17.5´´

Mittwoch, den 27.06.2018

Bis Beyneu haben wir 68 km zurückzulegen. 68 km grottenschlechte Schlagloch- Wellblech-Sandpiste. Es ist eine Hauptverbindung Usbekistan/ Kasachstan. In der Landkarte eine rote Straße! Unseren Autos und uns wird eine Menge abverlangt. Nach 4 Stunden, gegen 13:30 erreichen wir Beyneu. Durchschnittliche Geschwindigkeit 17 km/h!

Eine grottenschlechte Straße führt nach Bejneu in KasachstanEine grottenschlechte Straße führt nach Bejneu in Kasachstan

 

                                                                                                                                                                                    Beyneu ist eine sandige und reizlose Wüstenstadt. Doch sie hat mehrere Tankstellen und wir können endlich wieder Diesel tanken. Unsere Versuche, unsere kasachische SIM-Card aufzuladen scheitern. Damit sind die Damen in der Post überfordert. Doch wir finden ein nettes klimatisiertes Restaurant und essen endlich mal wieder Plow! :-)

Dann schwenken wir auf die Straße nach Aktau ein und hier ist das Fahren eine Freude! Gegen 18 Uhr stoppen wir bei einem Gasthaus, in der Hoffnung, hier Schatten und WLan zu finden. Beides gibt es nicht, doch immerhin kalte Getränke.

Tages-km 180    N 44° 41´29.3´´  O 054° 18´05.1´´

 

Donnerstag, den 28.06.2018

Im Reiseführer hatte ich großartige Bilder der Landschaft auf der Halbinsel Mangyschlak gesehen und auch Marianne und Ulis Bericht hat mich sehr neugierig gemacht. So machen wir uns also auf den Weg die landschaftlichen Highlights Mangyschlaks zu erkunden. Glücklicherweise ist die Straße nach Aktau hervorragend in Schuss, es ist eine wahre Freude auf dem glatten Asphalt dahinzurauschen und wir fahren heute 366 km!: Meist durch Wüste, wir sehen viele Kamele frei herumlaufen, es gibt riesige Ölbohrfelder und auch grandiose Landschaftsabschnitte mit Canyons. Wir streifen eine große Salzpfanne, die Landschaft liegt hier 168 m unter dem Meeresspiegel und erinnert sehr an das Death Valley in Nevada.

Der Himmel so weit .....Der Himmel so weit .....

Wir durchfahren eine Landschaft mit Bergen und CanyonsWir durchfahren eine Landschaft mit Bergen und Canyons                                                                                                                                                                                            In Aktau aktivieren wir erst einmal mit Hilfe einer netten Beeline-Mitarbeiterin, die uns zum Automaten bei der  Post begleitet, unsere Sim-Karte und dann finden wir einen schattigen Platz direkt am Kaspischen Meer und nehmen ein lauwarmes Bad im Meer!

Tages-km 366   N 43° 38´28.0´´  O 051° 09´05.0´´

 

Freitag, den 29.06.2018

Der schattige Platz war ein großer Reinfall. Um uns herum nur Discos, die ganze Nacht werden wir beschallt und es ist ein reges Kommen und Gehen. Dazu ist der Platz windgeschützt und gefällt auch den Mücken, kurz: Es war eine scheußliche Nacht. Am Vormittag parken wir unsere Womos um, direkt vor ein Lokal. Der Besitzer kommt heraus, ja, wir dürfen hier gerne stehen. Ob wir Wasser haben möchten? Ja gerne!! Wir machen unsere Wassertanks randvoll. Dann bekommen wir jeder ein Eis in die Hand gedrückt. Kiwi/Vanille. Lecker! Als nächstes wird uns ein Glas Kirschsaft gereicht. Ich krame aus meiner Geschenkekiste ein Hamburg-Souvenir heraus. Gegen Mittag öffnet das Lokal und der Besitzer lädt uns ein, von der Straße in seinen Lokalgarten zu wechseln. Wir bestellen etwas zu essen und erhalten das beste Essen der Reise! Uns wird noch ein Beeren-Nachtisch und ein Extra-Getränk serviert und als wir die Rechnung erbitten, meinen die beiden jungen Damen, die sich um uns bemühen, das wäre alles umsonst!! Doch wir bestehen darauf, zu bezahlen und nachdem das nach asiatischer Sitte 2 mal abgelehnt wurde, wird unsere Zahlung beim 3. Mal akzeptiert.

Die Skyline von AktauDie Skyline von Aktau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In unserem netten GartenrestaurantIn unserem netten Gartenrestaurant

Eine der größten Totenstädte Kasachstans befindet sich auf unserem Weg gen Norden beim Dorf Akschukyr. Es zeichnet sich durch besonders prachtvolle neuzeitliche Mausoleen aus. Wir laufen bei 40° durch die vollkommen wirr durcheinanderliegenden Grabstellen und fragen uns, wie man einem Fremden jemals erklären kann, ein bestimmtes Grab zu finden?

Totenstadt bei  AkschukyrTotenstadt bei Akschukyr                                                                                                                                                                                            Die P 116 in Richtung Fort Shevchenko ist gut zu befahren, jetzt fehlt uns zu unserem Glück nur noch ein schöner Strand.

Wir folgen dem Wegweiser zum Saura Canyon und erreichen nach ca. 10 km langer Pistenfahrt einen wunderschönen Stellplatz fast direkt am Meer. Das Wasser in das wir uns dann stürzen ist geschätzte 25 ° warm!

Piste zum Saura CanyonPiste zum Saura Canyon

                                                                                                                                                                                      Tages-km 106  N 44°13´20.2´´  O 050°48´30.3´´

 

Samstag, den 30.06.2018 und Sonntag, den 01.07.2018

2 herrliche Urlaubstage. Ausschlafen, faulenzen, lesen, schwimmen. Erst gegen Abend, erkunden wir ein wenig die Gegend. Um uns herum lauter verfallene Häuser. Hier bestand mal ein Ort, aber alle Häuser sind aufgegeben. Sehr seltsam. Ob es hier mal ein Erdbeben gab? Was könnte die Menschen veranlassen, einen solchen Ort aufzugeben?

Unter unseren Autos huschen ab und an Schlangen durch auf ihrem Weg ins Meer. Da fühlt sich das Baden zunächst etwas seltsam an. Doch die Schlangen ( Nattern, ungiftig, können aber beißen) bevorzugen ein Terrain mit Felsen und Wasserpflanzen und ein Stück weiter finden wir für uns ganz klares übersichtliches hell türkisfarbenes Wasser und nutzen das Schwimmen ausgiebig mehrmals am Tage. Letztlich treiben uns nur die enorme Hitze und der fehlende Schatten aus diesem Paradies.

Tages-km 64  N 44°30´36.2´´  O 050°14´37.5´´

Traumstrand beim Saura CanyonTraumstrand beim Saura Canyon

Doch im Paradies gibt es viele SchlangenDoch im Paradies gibt es viele Schlangen 

 

Unser Stellplatz am Saura CanyonUnser Stellplatz am Saura Canyon                                                                                                         Das Brot ist uns ausgegangen und ich versuch mal mein Glück mit BackenDas Brot ist uns ausgegangen und ich versuch mal mein Glück mit BackenLeider hab ich nicht aufgepasst und die Garzeit etwas überschritten :-(Leider hab ich nicht aufgepasst und die Garzeit etwas überschritten :-(Montag, den 02.07.2018

Ein letztes Bad an unserem Paradies-Platz und dann ruckeln wir die Piste zurück zur P 116 und weiter nach Fort Shevchenko, benannt nach dem ukrainischen Nationalhelden, Poeten, Maler und Demokraten. (Was für eine Mischung!) Der kleine Ort ist unspektakulär, sandige Straßen, kleine Häuser, aber gutes Internet!! Direkt am Meer finden wir einen Parkplatz und nehmen erst mal ein Wellenbad.

Wir erreichen Fort ShevchenkoWir erreichen Fort Shevchenko

 

 

Dorfstraße am AbendDorfstraße am Abend                                                                                                                                                                                           

Dienstag, den 03.07.2018

Dieser Ort erscheint mir noch heißer und schwüler als andere. Da kein Wind weht, ist das Mobil nicht abgekühlt und an Schlaf war nur wenig zu denken. Schon früh stelle ich mir einen Stuhl raus. Direkt neben meinem Womo stoppt ein PKW und zwei sehr alkoholisierte junge Männer steigen aus. Sie sind zunächst ganz freundlich, wollen mir ein Bier schenken, was ich ablehne und drücken mir dann eine Tüte mit Gebäckteilen in die Hand. Der eine von ihnen kann kaum noch gerade stehen und ich versuche sie höflich wieder loszuwerden. Durch die lauten Gespräche ist Gernot wach geworden und kommt auch raus. Der eine der beiden verschwindet um die Ecke und als ich in mein Womo gehe, sehe ich, dass er durch das geöffnete Schlafzimmerfenster auf mein Bett gekrabbelt ist. Das geht zu weit!! Nun werde ich laut und energisch und bugsiere ihn raus und verständige mich mit Gernot, dass wir aufbrechen wollen. Sofort!! Ich schmeiße nur noch ungeordnet alle Sachen ins Womo, setze mich hinter das Steuer und fahre los. Nach 200m stoppe ich, um auf Gernot zu warten. Doch der kann nicht so schnell starten und schon ist der stark alkoholisierte Typ im Cockpit von Gernots Wagen und schmeißt alle möglichen Geräte nach draußen. Gernot sammelt alles wieder ein, das macht den Typen total aggresiv und er knallt Gernot eine aufs Ohr, Gernot fällt und prellt sich die Hüfte und einen Zeigefinger. Endlich kann auch Gernot flüchten.

Am Ortsausgang sortieren wir uns erst einmal und wollen frühstücken, da kommt doch der eine der beiden schon wieder angerauscht und hat die Frechheit zu fragen, ob wir Zigaretten für ihn haben! Und wieder schmeißen wir unsere Sachen ins Auto und legen nun ein ordentliches Stück Weg zwischen unsere Piesacker und uns.

Auch wenn die schönsten Berglandschaften und Canyons Mangyschlaks nur offroad zu erreichen sind, so haben wir doch auf unserer heutigen Fahrt wunderschöne Landschaftseindrücke und die versöhnen uns ein wenig mit unserem unerfreulichen Erlebnis am Morgen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Viele Kamele kreuzen heute unseren WegViele Kamele kreuzen heute unseren Weg

 

 

                                                                                                                                                                                           ... und 2 weltreisende englische Radfahrer... und 2 weltreisende englische Radfahrer An einem langen Aufstieg überholen wir 2 schwer bepackte Radfahrer, und ich frage mich, wie die Jungs das bewältigen, bei diesen mörderischen Temperaturen, die wir kaum ohne Klimaanlage aushalten.  Also stoppen wir am Scheitelpunkt des Berges und offerieren ihnen kalte Getränke. Sie strahlen und literweise gluckern Wasser und Sprite in durstige Kehlen und Wasserflaschen. Vor 3 Monaten in Amsterdam gestartet wollen die beiden Engländer 18 Monate on tour sein! Good luck!

                                                                                                                                                                                   Nach einer Mittagspause in Shetpe, fahren wir weiter Richtung Bejneu und stoppen am Abend bei einem Rasthaus mit der Aussicht auf einen Aufenthalt in klimatisierten Räumen. Um 20:30 zeigt das Womo noch eine Außentemperatur von 39 ° an!

Wir durchfahren faszinierende BerglandschaftenWir durchfahren faszinierende Berglandschaften

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Tages-km 328  N 44°17´19.2´´ O 053°31´25.1´´

 

Mittwoch, den 04.07.2018

Die Mittagspause machen wir wieder in Bejneu. Wir wählen diesmal ein anderes Restaurant – eine kluge Wahl. Allerdings tun wir uns immer schwer, die Speisekarte zu interpretieren. Die wenigen Gerichte, die wir kennen – Plow, Lakmann, Reis mit Fleisch, Salat- möchten wir mal wechseln. Diesmal wird uns Pizza angeboten. Das hatten wir noch nicht, also nehmen wir 2 Pizzen. Superlecker, doch viel zu viel! Wir lassen uns die Reste einpacken und sind nun noch für 3 weitere Mahlzeiten versorgt.:-)

An „unserer“ Helios-Tankstelle bunkern wir noch einmal Diesel und dann geht’s wieder auf die Wüstenstraße. Die Straße ist gut, entspannt und mit schöner Musik düsen wir dahin und freuen uns über die funktionierenden Klimaanlagen. Am Abend wieder ein Stopp bei einem Rasthaus, leider schlecht klimatisiert. Um uns herum viel Trubel. Viele Trucks. Ein hochbeladener PKW kommt abgeschleppt an und wird abgestellt. Eine ganze Familie samt Kindern steigt aus uns setzt sich stundenlang stoisch in den Staub. Erst spät in der Nacht kommt ein anderes Fahrzeug und schleppt das havarierte Fahrzeug die nächste Etappe. Aus dem Restaurant kommt eine andere Familie mit 2 kleinen Zwillingsjungs. Auch sie hatten einen Schaden und fahren jetzt mit einem notdürftigen Reservereifen durch die Nacht bis Atyrau. Sie möchten uns gerne etwas schenken, finden nur schwer etwas, entscheiden sich für Teebeutel und Zucker, das einzige, was sie in ihren Beständen finden können und dann überreicht mir die Frau noch ein Armband von sich. Ich bin froh, dass meine Geschenkekiste auch noch ein kleines Hamburg-Souvenir hergibt.

Tages-km 296 N 46° 11´00.2´´  O 054°27´58.8´´

In klimatisierten Raststätten wie dieser verbringen wir viele Stunden, bis es draußen genügend abgekühlt istIn klimatisierten Raststätten wie dieser verbringen wir viele Stunden, bis es draußen genügend abgekühlt ist

Unsere netten ReisebekanntenUnsere netten Reisebekannten Nun hab ich schon eine ganze Sammlung geschenkter Bänder am ArmNun hab ich schon eine ganze Sammlung geschenkter Bänder am Arm

 

 

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