Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

2018 Russland, Kasachstan, Usbekistan, Georgien, Armenien

 

 

 So soll unsere Reiseroute aussehen!

 

Montag, den 30.04.2018

Endlich geht es los! Viele Wochen der Vorbereitung liegen hinter mir. Nun liegen die Visa für Russland (multiple entry) und Usbekistan (Touristenvisum), alles bestellt über www.visum.net, vor, die Langzeitauslandskrankenversicherung ist abgeschlossen (HUK Coburg), die KFZ-Versicherung ist ausgedehnt auf die zu bereisenden Länder (über Jahn & Partner).

Die Reiseroute ist im Groben geplant, das Wohnmobil bestückt mit vielen leeren Dieselkanistern, die vor der Einreise nach Usbekistan noch aufgefüllt werden müssen, da die usbekische Dieselqualität nicht für meinen Euro 5 Motor geeignet ist. Ersatzteile und Werkzeug  sind an Bord und Unmengen an Landkarten und Reiseführern und Büchern ebenfalls.

Und heute, am 30.04.2018, ist es endlich soweit. Die Reise geht los! Helga winkt mir noch nach als ich starte. Ein grauer Himmel hängt über dem Land, doch die Fahrt auf der Autobahn Richtung Osten geht ohne Staus vonstatten und die gelben Rapsfelder, die nach dem wärmsten April seit Aufzeichnung der Wetterdaten schon in voller Blüte stehen, tupfen in diesen grauen Tag leuchtend gelbe Farbfelder.

Als ich am Scharmützelsee, meinem ersten Übernachtungsplatz ankomme, hat der heftige Wind alle Wolken vertrieben und die Sonne begleitet mich auf meinem Erkundungsgang durch Bad Saarow.

Tages-km 364  Stellplatz N 52°17´46.5´´  O 014 03´45.1´´

 

Ein schöner Stellplatz in der Ringstraße in Bad SaarowEin schöner Stellplatz in der Ringstraße in Bad Saarow

 Ich bin voller Vorfreude!Ich bin voller Vorfreude!

 

                                                                                                Dienstag, den 01.05.2018

Auf der kostenpflichtigen Autobahn in Polen ( für die ca. 400 km zahle ich ca. 20 Euro) komme ich gut voran. Die Straße ist gut in Schuss und wenig befahren und das Mautsystem funktioniert so wie in Frankreich. Easy!

In Chlebow, das ich gegen 15 Uhr erreiche, riecht es nach Sommer. Ich campiere bei einem Bauern auf einer frisch gemähten Obstbaumwiese und erkunde das Straßendorf, in dem die Bewohner fleißig in ihren Gärten am werkeln sind. Ist ja auch Tag der Arbeit!

Tages-km 435  N 51°55´44.0´´  O 019°55´41.3´´

Impressionen ChlebowImpressionen Chlebow

Impressionen ChlebowImpressionen Chlebow

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, den 02.05.2018

Es wird fleißig gebaut an Polens Straßen, so halten mich die Bauarbeiten heute etwas auf. Bei Warschau verlasse ich die Autobahn (bis hierher heute mautfrei) und fahre Richtung Augustov, einem reizenden kleinen Städtchen inmitten eines Seengebietes. Am Ufer eines dieser Seen lasse ich mich bei der Marina Borki zur Nacht nieder.

 Tages-km 369  N 53°51´25.3´´ O 022°58´11.6´´

See bei AugustovSee bei Augustov

Hmmmh! Norwegischer Salat in Polen :-)Hmmmh! Norwegischer Salat in Polen :-) 

 

 

 

 

 

 

 

 

Donnerstag, den 03.05.2018

Nach 350 km Fahrt finden meine Reisetruppe ( 1 Reisepaar und ein Alleinreisender) und ich uns per WhatsApp an einem See im Ort mit dem wunderschönen Namen Zarasai  zusammen. Ab jetzt geht’s gemeinsam weiter.

Tages-km 350  N 55°44´09.6´´  O 026°14´21.9´´

Abendstimmung in ZarasaiAbendstimmung in Zarasai

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freitag, den 04.05.2018

Auf kleinen Straßen und mit etlichen Pausen nähern wir uns der russischen Grenze. Den vorgebuchten Campingplatz am See Nirza – unsere letzte Station auf lettischem Boden -erreichen wir erst am späten Nachmittag. Der Platz bietet wunderschöne Holzhäuser zum Mieten und für uns einen Parkplatz mit Schotter an. Es gibt ein einziges Klo und 1 Dusche und einen nicht mit den Womos erreichbaren Wasserschlauch. Also ist Gießkannenbefüllung der Wassertanks angesagt. Wer weiß, wann wir das nächste mal Gelegenheit haben Wasser zu tanken. Die 20 Euro, die wir pro Auto zahlen müssen sind nicht billig für das reduzierte Angebot. Man spricht russisch hier im Grenzgebiet zu Russland.

Tages-km  231 N 56°22´23.0´´ O 027°53´46.0´´

 

Der Nirzas See Der Nirzas See

Kaffeepause!Kaffeepause!

 

 

                                                                      Samstag, den 05.05.2018

Da ich seit Tagen migräneartige Kopfschmerzen habe, fahren wir erst einmal nach Rezekne in die Poliklinik. Das möchte ich gerne vor Einreise nach Russland abklären. Mit Konstantin (Pfleger oder Arzt?) können wir uns gut auf englisch verständigen. Er misst Blutdruck und Puls und schreibt ein EKG und gibt mir ein blutdrucksenkendes Mittel und nach der Frage, was die Behandlung kostet, meint er, das wäre alles for free! Für die erforderliche Blutuntersuchung verweist er uns an einen Endokrinologen, das kann allerdings erst am Montag geschehen.

So bummeln wir also erst einmal ein wenig durchs Städtchen, in dem heute Markttag ist und suchen uns dann einen schönen Parkplatz in der  Vilanu iela.

Tages-km 163,5      N 56° 30´30.8´´ O 027°20´32.2´´ 

Kirche in RezekneKirche in Rezekne

Sonntag, den 06.05.2018   

Ein herrlicher  Ruhetag! Es ist warm und sonnig und wir laufen ein wenig herum. Rezekne hat eine angenehme Atmosphäre und direkt bei unserem Parkplatz gibt es ein nettes Restaurant, in dem wir sehr vorzüglich speisen können!

 

 

Montag, den 07.05.2018 

Schon um 8 Uhr stehen wir vor dem Laboratorium für die Blutuntersuchung an. Eine lange Schlange wartet geduldig vor uns. Ich bezahle meinen Obolus  : 14,85 Euro für 3 Untersuchungen und kann den Befund um 14 Uhr abholen. Es ist alles ok und so machen wir uns auf den Weg zur Grenze. 2 ½ Stunden dauern die Abfertigungen an der lettischen und der russischen Grenze, dann sind wir alle 4 drinnen in Russland!! Wir haben unsere Migrationskarte  mit 2 Stempeln und  die Zollerklärung. Diese Papiere müssen wir gut hüten und bei Polizeikontrollen und der Ausreise unbedingt wieder vorzeigen!    

An der nächsten russischen Tankstelle mit Euro 5 Diesel, machen wir erst einmal unsere Tanks voll und dann fahren wir noch bis kurz nach 19 Uhr, biegen dann von der M9 ab in das kleine Dorf Isakovo , in dem wir einen Platz für die Nacht finden.

Tages-km 120     N 56°19´16.8´´   O 029 °03´´28.0´´   

 

In jedem Dorf gibt es ein Soldatendenkmam. Der große vaterländische Krieg hat eine für uns kaum vorstellbare Wunde geschlagenIn jedem Dorf gibt es ein Soldatendenkmam. Der große vaterländische Krieg hat eine für uns kaum vorstellbare Wunde geschlagen

Dienstag, den 08.05.2018  

Wir fahren heute auf getrennten Wegen, Gernot und ich haben uns für die gepflegte M  9 entschieden, während die anderen beiden gerne einen größeren Bogen über kleine Dörfer machen wollen. Spätestens in Moskau wollen wir wieder zusammentreffen. Wir haben herrliches Sommerwetter, 25 °, und kommen gut voran. In Kunja machen wir an einem kleinen Bächlein eine schöne Mittagspause und bewundern das liebevoll gepflegte Soldatendenkmal.  Am Nachmittag erreichen wir Nelidovo, ein kleines Städtchen. Wir nutzen die Gelegenheit und besorgen uns bei Beeline SIM-Karten für Russland. Damit fordern wir die 3 jungen Damen im Shop ganz schön. Ein Spaziergang durch die Stadt schließt sich an. Sie sieht nicht sehr wohlhabend aus und erinnert an längst vergangene Zeiten. Vor dem Postamt stehen 4 junge Polizeibeamte. Ich spreche sie an und frage nach dem Weg zu einer Bank und sie lassen es sich nicht nehmen, uns zu viert zur Bank zu geleiten!! Das war mal ein toller Polizeischutz!!

Nur wenige km weiter finden wir in Chakhta Nr. 6 einen Übernachtungsplatz . 

Tages-km 271  N 56° 15´26.9´´  O 032° 49´14.3´´

 

Nelidovo hat ein schönes LenindenkmalNelidovo hat ein schönes LenindenkmalDie Birkenallee ist die Prachtstraße in Nelodovo. In den Nebenstraßen sieht es deutlich anders ausDie Birkenallee ist die Prachtstraße in Nelodovo. In den Nebenstraßen sieht es deutlich anders aus                                                                                                                                                                                  Mittwoch, den 09.05.2018

Als wir aufwachen, stehen unsere beiden Reisebegleiter neben uns! Damit auch die beiden eine SIM-Karte kaufen können, fahren wir die wenigen km noch einmal zurück nach Nelidovo. Heute ist der 09.05, der Tag des Sieges über Nazideutschland und das ist der wichtigste Feiertag in Russland. Ich habe das Gefühl, dass der gesamte Ort auf den Beinen ist, alle festlich gekleidet und mit Blumen in der Hand. Auf dem Leninplatz sind ein paar Militärfahrzeuge aufgefahren und es gibt Buden mit Spielzeug für die Kinder und einen Pflanzenmarkt. Eigentlich ist das Fotografieren militärischer Symbole verboten, so frage ich sicherheitshalber die Soldaten um Genehmigung, ob ich die ausgestellten Kriegsgegenstände und Fahrzeuge fotografieren darf und die Soldaten stellen sich für mich sogar in Positur! Alles ganz locker! So wie die Russen kaufe auch ich ein paar Nelken und überreiche sie einzeln einigen Soldaten, indem ich mich als Deutsche vorstelle, mit den Worten Frieden und Freundschaft. Dann formiert sich der Festzug, dem sich gefühlt alle Bewohner dieser kleinen Stadt anschließen, mit Bildern ihrer im großen Vaterländischen Krieg gefallenen Angehörigen! Der 2. Weltkrieg hat unendlich große Wunden gerissen und ist im Bewusstsein dieses Landes sehr präsent!

Wir fahren heute noch bis 100 km vor Moskau an einen kleinen See. Wir sind noch nicht lange dort, schon kommen 2 Männer auf uns zu, die Überbrückungshilfe erbitten. Gernot erklärt sich sofort bereit, Hilfe zu leisten. Während Vitali sich um das Auto kümmert, versucht George aus Moldawien mit uns ins Gespräch zu kommen. Er möchte gerne nach Deutschland kommen und dort arbeiten. Wir müssen ihm leider gleich klar machen, dass die Aussichten schlecht sind, in Deutschland Arbeit zu finden.

Tages-km 248  N 55°58´09.9´´ O 036°13´33.6´´

                                                                                      Der Festzug
Der Festzug                                                                                                                                                          

Der FestzugDer Festzug

 

Donnerstag, den 10.05.2018

Es sind zwar nur 109 km, die wir bis zum C-Platz Sokolniki in Moskau zurücklegen müssen, aber der Verkehr auf der Stadtautobahn ist sehr dicht und so dauert die Fahrt. Doch endlich nähern wir uns dem großen Park Sokolniki und fühlen uns gleich wohl in dieser grünen Lunge. Der Empfang macht für uns die innerhalb von 3 Tagen erforderliche Registrierung und wir relaxen erst mal ein wenig.

Für heute ist nur ein kleiner Programmpunkt vorgesehen: Moskaus prunkvolle Metrobahnhöfe. Mit der Straßenbahn Linie 25 fahren wir zur Metrostation Sokolniki und stürzen uns dann in den Trubel des Metronetzes, für das wir uns eine 3-Tageskarte für 415 Rubel = ca. 5,50 Euro gekauft haben. Die Pracht der Bahnhöfe ist für mich nicht neu, aber doch wieder beeindruckend.

Bei der Station Teatralnaja, gleich neben dem roten Platz, steigen wir aus und freuen uns über das Tageslicht. Die Sonne scheint und wir suchen uns ein Straßencafe, in dem wir uns landestypische und sehr leckere Borscht schmecken lassen.

Tages-km 109  N 55°48´56.1´´ O 037°40´35.8´´

 

Einer der wunderschönen Bahnhöfe MoskausEiner der wunderschönen Bahnhöfe Moskaus...und noch ein toller Bahnhof...und noch ein toller Bahnhof 

 

 

                                                                                          Freitag, den 11.05. und Samstag, den 12.05.2018

2 ½ Tage Moskau und wir sind total hingerissen von dieser Stadt! Die ganze Zeit scheint eine blitzende Sonne vom Himmel und taucht alles in ein warmes Licht. Der Frühling ist eingezogen, hellgrün leuchten die Bäume und ein wahres Tulpenmeer erfüllt die Stadt, die sehr sauber und großzügig wirkt und großartige Architektur hat -alte wie neue! (Bernd, das wäre was für Dich!)

Die Metro donnert unterwärts im Minutentakt durch die Stadt – mit WLan natürlich! Nur die Umsteigebahnhöfe, unter- und übereinander und mit langen Tunnelverbindungen sind manchmal schwer zu durchschauen. Doch wann immer wir ein Orientierungsproblem hatten, war meist ein Moskauer Bürger zur Stelle, der uns auf deutsch fragte, ob er helfen könne!!! Ist womöglich zur FIFA die Parole ausgegeben worden, jedem hilflosen Ausländer sofort in seiner Landessprache beizustehen? In der Metro und in Straßenbahnen sind besondere Sitzplätze für alte Menschen, Menschen mit Behinderungen, Schwangere und Mütter mit kleinen Kindern ausgewiesen und vollkommen unauffällig ist sofort jemand für uns (Kategorie ältere Menschen) aufgestanden, wenn keine freien Plätze mehr vorhanden waren. Sehr sympathisch!

2 Tage lang sind wir mit dem Sightseeingbus hop in hop of durch die Stadt getourt mit guten Erläuterungen in deutsch (per Kopfhörer), haben den inneren Kreis mit der roten Linie befahren und mit der grünen Linie auch etwas abseits gelegene Bereiche erkundet. Was haben wir nicht alles gesehen!!: Den Kreml-Park in voller Blüte, den roten Platz mit rotem Rathaus und Kaufhaus GUM und der berühmten Basilius-Kathedrale, in der wir einem phantastischen á capella Chor lauschen konnten, die Christ-Erlöser Kathedrale, das zentrale Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen Kirche, die während  der Stalin-Diktatur zerstört und erst in den Jahren 1995 – 2000 originalgetreu wiederaufgebaut wurde.  Sie soll 10.000 Menschen fassen! Wir sind an dem berühmten Bolschoitheater vorbeigefahren und auch an der berüchtigten KGB-Zentrale Lubjanka.  Wir sind die Arbat-Uliza, eine Szene-Straße,  rauf und runter gelaufen, haben wunderbaren Straßenkünstlern gelauscht und uns auch kulinarisch verwöhnen lassen. Sehr beeindruckt hat uns auch das Media-Center mit einer phantastischen Naturfotoausstellung russischer Fotografen und die Plattform über die Moskwa, die rappelvoll mit Menschen war und phantastische Ausblicke über die Moskwa bietet. Uns ist aufgefallen, dass es sehr viele junge Menschen in der Stadt gibt und die Atmosphäre ist leicht und locker. Wie steht es in meinem Reiseführer: „Von ausländischen Besuchern  unbemerkt, weil weniger spektakulär, wird Moskau langsam zu einer Stadt, die auch ihren Bewohnern  und nicht mehr der Staatsmacht gehört. Schritt für Schritt wandelt sich Moskau zu einer normalen europäischen Hauptstadt.“ Ich weiß nicht wie alt mein vor 2 Jahren gekaufter Baedecker ist, doch ich hab das Gefühl, da ist Moskau angekommen!!

Das rote Rathaus in einem Meer von TulpenDas rote Rathaus in einem Meer von Tulpen

 

Blick über die MoskwaBlick über die Moskwa

 Kirche am roten PlatzKirche am roten Platz

                                                                                                                                                                                        Sonntag, den 13.05.2018

Entspannt starten wir unsere Weiterfahrt nach Sergiev Possad, einer der Städte des Goldenen Rings, die nur ca. 80 km nordöstlich von Moskau liegt. Schon bei Einfahrt in die Stadt leuchten uns die goldenen und blauen Zwiebeltürme einer der größten und berühmtesten Klosteranlage Russlands, in  der auch heute noch ca. 150 Mönche leben, entgegen. Heute ist Sonntag und die Anlage ist rappelvoll, doch in ihrer besonderen Schönheit einfach eindrucksvoll.

Wir fahren heute noch weiter bis nach Kolsugino. Und wieder haben  wir einen schönen Platz an einem See. Igor, unser „Nachbar“ heißt uns herzlich willkommen und beschenkt uns mit Gemüse aus seinem Garten.

Tages-km 178  N 56°21´03.7´´  O 039°21´49.9´´

In der Klosteranlage Sergiev PossadIn der Klosteranlage Sergiev Possad

 

 

 

 

                                                                                                                                                                              

Montag, den 14.05.2018

Susdal gilt als die „Hauptstadt des Goldenen Rings“. Auf einer Fläche von 8 qkm gibt es mehr als 100 historische Baudenkmäler! Wir parken bei dem Hotel Susdal und machen uns dann zu Fuß auf den Weg, die vielen verschiedenen Klöster und Kirchen zu besichtigen. Und obwohl das Außenthermometer 35° anzeigt,  traben wir 5 Stunden lang unermüdlich durch die zauberhaften Klostergärten, fasziniert von immer neuen Eindrücken.

Auf dem Navi suchen wir uns im Zielgebiet wieder einen See aus, an dessen Ufer wir einen schönen Platz für die Nacht finden.

Tages-km   122 km  N 56°18´48.3´´ O 040°27´38.7´´

 

In SusdalIn Susdal

                                                                        

Dienstag, den 15.05.2018

Heute Nacht, gegen 2 Uhr, werde ich von einem Warnton wach. Was kann das bloß sein? Ich checke alle Kontrollleuchten, ich gucke mal vorsichtig nach draußen – nichts! Ignorieren geht nicht, weil der Ton im Halbminutenabstand wieder warnt. Er kommt vom Armaturenbrett und endlich entdecke ich den Übeltäter. Der Akku der Funke ist leer, ich hab vergessen, sie in die Ladestation zu stellen. Das passiert mir hoffentlich nicht noch einmal!

Wladimir ist noch so eine Stadt, die zum goldenen Ring gehört, doch die Eindrücke in Moskau und Sergiev Possad und Susdal waren so besonders, das kann  Wladimir mit der Himmelfahrtskathedrale nicht mehr toppen.

Und so machen wir uns auf den weiteren Weg gen Osten…..

Gernot und ich stoppen im Dorf LLìno. Wir wollen einfach mal ein bisschen Pause machen. Es ist kein schöner Ort, doch auf unserem Spaziergang entdecken wir auch reizende Ecken.  Die anderen Beiden sind noch nicht großstadtmüde und fahren weiter nach Nishni Novgorod.

Tages-km 197 km   N 56°13´51.6´´  O 042°55´50.3´´

Die Himmelfahrtskathedrale in WladimirDie Himmelfahrtskathedrale in Wladimir

Nein, wir sind noch nicht zu alt für Selfies :-)Nein, wir sind noch nicht zu alt für Selfies :-) 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mittwoch, den 16.05.2018

Kurz hinter Nishni Novgorod, bei dem Ort Kstovo, geraten wir, eingekeilt zwischen lauter Riesen-LKW, in einen Mega-Stau. 3 Stunden Wartezeit, ist die Prognose der LKW- Fahrer, und sie behalten Recht. Eine Brücke wird – sehr notwenigerweise-   saniert und der gesamte Verkehr, hin und her, läuft nur über eine einzige Spur. Doch das kann uns nicht anfechten, wir haben ja Zeit. Machen uns zwischendurch mal Brote und relaxen. Kurz vor uns im Stau befinden sich unsere Mitfahrer, die nach Stauende auf einem Parkplatz auf uns warten und schon mal Mittagessen für alle kochen!

Mir fällt auf, dass es deutlich mehr LKW-Verkehr gibt als vor 2 Jahren.

Heute finden wir einen wunderbaren Wolga-Parkplatz, direkt an der Fährverbindung Petrovskiy. Und kaum haben wir den Platz erreicht, stoppt ein Fahrrad neben meiner WomoTür. Ronald – auch aus Hamburg – ist mit dem Fahrrad und Zelt ab Moskau unterwegs auf dem Weg den Osten. Und so verklönen wir die Zeit, bis um 18 Uhr seine Fähre ans andere Wolgaufer ablegt.

Tages-km 244 km   N 56° 06´32.2´´  O 45° 57´46.4´´

Das Dorf PetrovskiyDas Dorf Petrovskiy

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                            Die Fähre über die Wolga legt abDie Fähre über die Wolga legt abDonnerstag, den 17.05.2018

Heute Morgen ereilt uns ein Unglück. Die Zahnprothese unserer Mitreisenden ist in der Mitte durchgebrochen. Wir beschließen, in einem Rutsch nach Kasan durchzufahren in der Hoffnung, dort eine Reparatur durchführen lassen zu können. Mitten in der 1,1 Mio-Stadt, auf dem großen Parkplatz des Einkaufscenters Tandem, machen wir Halt und haben Glück. Direkt nebenan gibt es eine stomatologische Praxis. Leider ist der Arzt am Donnerstag Nachmittag um 15 Uhr nicht mehr in der Praxis und wir haben erst für morgen um 11 Uhr einen Termin.

So nehmen wir uns ein Taxi und lassen uns zur großen Kul-Scharif-Moschee bringen, die innerhalb des Kremls liegt und in Ihrer Pracht das Stadtbild beherscht.

Kasan ist die Hauptstadt der Republik Tatarstan und gilt als eine der schönsten Städte Russlands! Wenn ich mich auf dem Kreml ( Unesco- Weltkulturerbe) stehend umschaue, sehe ich in allen Richtungen Türme von Kirchen und Moscheen blinken, unter mir liegt die Wolga, am Ufer ein prächtiges Regierungsgebäude und am anderen Ufer die beeindruckende Skyline.

Was für Moskau die Arbat Uliza ist, ist in Kazan die Baumanskaja. Wir bummeln in der untergehenden Sonne die Fußgängerstraße entlang ,lauschen den vielen Straßenmusikern und genießen einfach die leichte Atmosphäre.

Tages-km 262 km  N 55°49´09.4´´  O 049°05´43.4´´

Die Kul-Scharif-MoscheeDie Kul-Scharif-Moschee

 

 

... und eine christlich orthodoxe Kirche ... und eine christlich orthodoxe Kirche

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                            Freitag, den 18.05.2018

Wie vereinbart, sind wir pünktlich um 11 Uhr in der Zahnarztpraxis. Eine zarte junge Frau empfängt uns – die Zahnärztin. Sie kann nur wenig englisch, doch dank der online per Mikrophon möglichen Gesprächsübersetzung russisch – deutsch können wir uns ganz gut verständigen. Eine Reparatur der in der Mitte gebrochenen Prothese ist nicht möglich, doch sie bietet uns an, eine neue Prothese bis Mittwoch anzufertigen, die an den vorhandenen Implantaten befestigt werden kann. Da ein ganzer Sommer ohne Zähne im Unterkiefer nicht schön wäre, nehmen wir das Angebot dankbar an.

Es gibt schlechtere Orte ein paar Tage zu verweilen als Kasan!

So machen wir uns nach einer Mittagspause wieder per Taxi auf den Weg und lassen uns vor dem prächtigen Landwirtschaftsministerium unterhalb des Kremls absetzen. Die Promenade an der Wolga ist phantastisch ausgebaut und bietet diverse Freizeitmöglichkeiten. Auch die Skyline am anderen Wolgaufer überrascht mit nicht nur sehr wohlhabend aussehenden sondern auch architektonisch ansprechenden Hochhäusern.

Vor dem historischen Museum am Ende der Promenade haben ein paar junge Mädchen gerade einen Tanz beendet. Als sie unser Interesse bemerken, tanzt die Gruppe nach rhythmischer Musik nach einer tollen Choreographie nur für uns noch einmal. Toll! Wir erleben nicht nur diese jungen Leute als sehr offen und interessiert, viele sind auch schon ein wenig in der Welt herumgekommen und auch schon einmal in Deutschland gewesen.

Das historische Museum ist klimatisiert, ein guter Grund, uns die tausendjährige Geschichte der Stadt Kasan anzuschauen.

Den Abend verleben wir wieder in der Baumanskaja bei Antipasti und einem Glas kühlem Weißwein. Das Taxi, das uns anschließend zu unserem Parkplatz am Tandem-Center fährt, kostet übrigens 88 Rubel, etwas über 1 Euro!

Die Skyline von KasanDie Skyline von Kasan

Die WolgapromenadeDie Wolgapromenade

Sie tanzen nur für uns!Sie tanzen nur für uns!

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                Das Marienkloster in RaifaDas Marienkloster in RaifaSamstag, den 19.05.2018

Unser Tandem-Parkplatz ist uns schon zu einem vertrauten Zuhause geworden. Morgens um 9 Uhr öffnet der Lebensmittelmarkt und um 10 Uhr die Toiletten. Mittags können wir auf der Restaurantebene unter vielen Anbietern ein schmackhaftes und preiswertes Menü auswählen. Doch trotzdem zieht es uns am Wochenende heraus aus der Stadt. Nur 29 km entfernt liegt mitten im Grünen und an einem kleinen See das Marienkloster von Raifa. Auf dem dazugehörigen Parkplatz mit Blick in die Natur dürfen wir auch die Nacht verbringen.

Tages-km   29 km   N 55°54´02.6´´  O 048°44´05.1´´

 

Sonntag, den 20.05.2018

Nach der Morgenmesse mit wunderschönem Männergesang der Mönche machen wir uns auf, die Umgebung zu erkunden.

Wir kommen gar nicht weit, schon sind wir ins erste Gespräch vertieft. Eine Frage, die immer interessiert ist die Höhe unserer Rente. Unser Gesprächspartner bekommt 15.000 Rubel Rente, ca. 195 Euro. Ein erster Wodka wird konsumiert.

Am Nachmittag entdecken wir ein Arboretum, in dem Pflanzen aus 3 verschiedenen Kontinenten zu finden sein sollen. Es wurde wohl seit Jahren nicht mehr gewartet, doch hat einen sehr besonderen morbiden Charme.

Im Dorf RaifaIm Dorf Raifa

Kinder in RaifaKinder in Raifa

 Im Dorf RaifaIm Dorf Raifa

 

 

 

 

 

 

Im Arboretum von RaifaIm Arboretum von Raifa Die Beiden wollen kleine Kätzchen verkaufenDie Beiden wollen kleine Kätzchen verkaufen

Ismail geleitet uns sicher nach HauseIsmail geleitet uns sicher nach Hause

 

 

 

 

 

 

 

Montag, den 21.05.2018

Mit der Zahnärztin stehen wir in WhatsApp-Kontakt. Sie schreibt in deutsch und ich in russisch! Ein paar Blümchen und Smileys schicken wir uns auch! Noch am Pfingstsonntagabend schickt sie uns eine Nachricht, dass die Prothese am Mittwoch um 18 Uhr fertig sein soll. So einen besonderen Service habe ich in Deutschland noch nie erlebt!

Wir überlegen, welches Highlight wir in der Umgebung Kasans noch anfahren können und machen uns auf den Weg zur Wolgainsel Swijaschsk, die ein Dorf mit Bauwerken des 16. bis frühen 20. Jahrhunderts enthält. Kaum auf dem Parkplatz angekommen, laufen uns Karin und Achim über den Weg. Die beiden haben die Pumare-Truppe und Heidelore in Moskau getroffen und sind eigentlich auf dem Weg zum Baikalsee, doch der Weg ist noch soo lang….. Heute wollen sie noch die Pumare -Truppe in Kasan treffen und wir tragen herzliche Grüße auf!

Lange laufen wir in dem wunderschönen Museumsdorf herum und lassen uns mit ein paar köstlichen Gebäckteilen verwöhnen: Piroggen mit Kapuzta und Kartoschka und Marmelade.

Die Wolga bildet hier in der Kasaner Gegend ein Seengebiet und wir verleben einen herrlich faulen Nachmittag am Wolgastrand.

Tages-km 59   N 55°45´28.1´´  O 048°37´40.1´´

Auf der Wolgainsel SwijaschskAuf der Wolgainsel Swijaschsk