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25.06.2022 Kirkenes – Bugoynes

Bei bestem Sonnenwetter starten wir in den Tag, fahren zunächst auf der E 6, biegen dann ab auf die Straße nach Bugoynes. Es soll eines der schönsten Dörfer an der Barentsee sein und außerdem gibt es dort ein Bistro, in dem man Königskrabben essen kann, die sich hier extrem ausgebreitet haben und zunächst drohten, alle anderen Arten zu vertreiben, da sie keine natürlichen Feinde haben. Doch dann wurde aus der Not eine Tugend gemacht und die Königkrabben landeten auf der Speisekarte. Irmhild und Ursula freuen sich schon sehr darauf, meins ist es ja nicht so. Die Straße entlang des Varangerfjords/Barentsee bietet wunderschöne Ausblicke auf den Fjord, leider ist die Straße zu schmal, als dass wir mal für einen Fotostopp halten können. Also nutze ich die Gelegenheit, als ich einen Parkplatz entdecke, auf dem schon mehrere PKW stehen. Und dann ereilt uns ein Unglück, Ursula fährt sich im Sand fest. Wir sind zunächst ganz optimistisch, holen die Schaufeln und Matten aus den Autos, fangen an die Reifen und die Spur freizuschaufeln. Doch es gelingt Ursula nicht,  aus dem Sandloch freizukommen. Wir hängen ihr Womo an Irmhilds Auto. Doch auch dieser Versuch misslingt. Ursula ruft den ADAC an, Warteschleife. Natürlich. Wir machen eine online-Meldung. Kurz darauf die Info: Sie seien nur für Schäden am Auto zuständig, nicht fürs Festfahren. Zufällig kommen 2 junge norwegische Männer vorbei und auch sie versuchen das Womo freizubekommen. Zuerst durch Aufschaukeln, dann hängen sie es an ihr Auto. Sie können es aus dem ersten Sandloch herausziehen, doch schon steckt es im 2. Sandloch. Auch dies Sandloch können sie überwinden, doch schon steckt es im 3. Sandloch. Der gesamte Weg, den Ursula gefahren ist, ist trügerisch. Die beiden netten Norweger müssen aufgeben, geben uns jedoch noch ein paar Telefonnummern für Abschleppmöglickeiten. Jetzt muss professionelle Hilfe her. Die kommt auch nach 1 ½ Stunden. Ein großer Falk-Abschlepper mit Winde. Zunächst wird Ursula mit der Winde aus dem Loch gezogen. Dann versucht der Fahrer das Womo auf festen Grund zu fahren. Mit full Speed fährt er einen leicht ansteigenden Weg hoch, das Womo röhrt und gibt alles. Doch es steckt wieder fest. Nun nimmt der Fahrer das Womo Huckepack, fährt eine große Schleife, wie halten alle den Atem an, das Womo wackelt bedenklich auf dem Abschleppauto. Doch letztendlich schafft es der Fahrer, das Womo auf festem Grund abzusetzen. Dann kommt die Rechnung und wir halten alle wieder den Atem an: 940 Euro!

 

                                                                                                                                                                            

 

 

 

 

 

 

Dann wollen wir nur noch schnell einen Stellplatz finden. Irmhild fährt einen kleinen Weg links der Straße hinein, die Gegend ist traumhaft, doch es gibt keinen Platz für uns. Es steht dort schon ein Womo auf einem kleinen Felsplateau, doch für uns wäre nur noch Platz, wenn wir auf bewachsenen Untergrund fahren und das wollen wir nicht. Die arktischen Pflanzen brauchen lange zum Wachsen und die wollen wir nicht zerstören.

Bugoynes erreichen wir im schönsten Nachmittagslicht. Der Ort ist klein, nur 350 Einwohner, und es ist nicht einfach, einen Stellplatz zu finden. Doch letztlich finden wir einen schönen Wiesenplatz, auf dem auch schon 2 weitere Womos stehen. Geschafft!

Es gibt in dem Ort auch einen kleinen Campingplatz, der ist allerdings total reizlos, ein Schotterplatz, und es gibt weder Ver- noch Entsorgung, kein WC, keine Dusche, dafür aber einen stolzen Preis: 35 Euro! Da steht natürlich keiner!

Auf unserem Abendspaziergang schaffen wir es noch uns einen Platz im Bistro für morgen zu reservieren!

N 69° 58´14.88´´  O 029° 38´18.94´´    105 km,  Sonne, Wolken, wenig Mücken

 

26.06.2022 Bugoynes

Wir brauchen erst einmal einen Tag Pause und dafür ist dieser wunderschöne Ort perfekt geeignet! So erkunden wir Ort und Umgebung, machen ein wenig PC-Arbeit, lesen und relaxen – ein herrlicher Schlampampitag!

Zauberhaftes BugoynesZauberhaftes Bugoynes

Wir erkunden die UmgebungWir erkunden die Umgebung

 

 

 

 

 

 

 

 

Bugoynes ist ein FischerdorfBugoynes ist ein Fischerdorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Krönung dieses Tages ist dann das Königskrabbenessen in dem kleinen Orts-Bistro, das fest in touristischer Hand ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

27.06.2022 Vadso

Wir fahren heute um den Varangerfjord herum und stehen in Vadso fast gegenüber von Bugoynes, unserem gestrigen Stellplatz.  Während die Südseite des Fjordes felsig war und hinter jeder Kurve wunderschöne Aussichten bot,  finden wir auf der Nordseite mehr Wiesengelande vor.

Bei einem Besichtigungspunkt machen wir einen kurzen Stopp, hier sind die ältesten Spuren menschlicher Besiedelung im hohen Norden ausgegraben worden. Bis zu 10.000 Jahre alt sollen die hier entdeckten Relikte sein.

Das tollste an Vadso ist eine Ver- und Entsorgungsstation, so dass wir nun für die nächsten Tage mit Frischwasser gut versorgt sind. Ansonsten ist Vadso kein sehr charmanter Ort und bei dem heftigen eiskalten Wind ist der kleine Ort wie leergefegt. Doch im Womo machen wir es uns mit einem heißen Tee und bei unserer obligatorischen abendlichen Spielerunde gemütlich.

N 70° 04´20.47´´   O 029° 45´18.07´´    112,5 km,   12°, gefühlt 4°, Sonne und heftiger eiskalter Wind

 

28.06.2022 Havningberg

Ein Tag voller Highlights!! In Vardo biegen wir von der E 75  ab auf eine kleine Single Track Road nach Havningberg. Und auf diesen 44 km Single Track Road kommen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Straße windet sich zum großen Teil direkt am Meer entlang und hinter jeder Kurve eröffnen sich neue phantastische Aussichten. Wir fahren durch zerklüftetes dunkles Gestein,  sehen wunderschöne Meerbuchten, haben das Gefühl manchmal direkt in die Wolken zu fahren.

Auf dem Weg nach HavningbergAuf dem Weg nach Havningberg

Wir fahren vorbei an SchneefeldernWir fahren vorbei an Schneefeldern

 

 

 

 

 

 

                               

 

....an Meeresbuchten....an Meeresbuchten

 ....an bizarren Steinformationen....an bizarren Steinformationen

 

 

 

 

 

 

 .... und manchmal fahren wir direkt in die Wolken hinein.... und manchmal fahren wir direkt in die Wolken hinein

 

 

 

 

 

 

 

In Havningberg endet die Straße. Es gibt ein paarHolzhäuser, und einen großen geschotterten Platz für Wohnmobile. Die Natur ist rau und karg. Scheu laufen hier etliche Rentiere herum, die aber flüchten, sobald man sich ihnen nähert. Und: wir haben heute hochsommerliche Temperaturen: 25°! In der Arktis!!  Am Abend sitzen wir lange in der Sonne am Ufer der Barentsse. Wir kommen ins Gespräch mit einem netten Berliner der mit einem Megafotoapparat Vögel einfängt und beobachten gemeinsam Sterntaucher und Austernfischer und können sogar einmal einen Wal auftauchen sehen.

HavningbergHavningberg

Wir erkunden den OrtWir erkunden den Ort... und beobachten abends am Ufer der Barentsee Vögel und einen Wal !!... und beobachten abends am Ufer der Barentsee Vögel und einen Wal !!                                                                                                                                                                              N 70° 32´29.36´´  O 30° 36´08.14´´    111,8 km,   unglaubliche 25°  Sonne, Sonne, Sonne und keine Mücken

 

29.06.2022 Vardo

Wo fang ich an? Der Tag war wieder so randvoll mit tollen Erlebnissen! Als erstes hatten wir die tolle Rückfahrt auf der 44 km langen Single Track Road. Am Morgen waren viele Rentiere unterwegs, teils auf der Straße, teils in großen Gruppen am Strand. Auch eine große Schafherde gallopierte über die Straße hinweg zum Strand und in der Morgensonne leuchtete das Wasser dunkeltürkis.

In Vardo angekommen haben wir uns als Erstes Tickets für die Überfahrt zur Vogelinsel Hornoya gekauft. Die Tickets sind teuer: 60 Euro pro Person für die 10-minütige Bootsfahrt und wohl auch für die Zugangsberechtigung zur Insel. Doch auf Hornoya halten sich während des kurzen arktischen Sommers ungefähr 150.000 Seevögel auf, um dort ihren Nachwuchs aufzuziehen und wir hatten schon etliche begeisterte Stimmen gehört, so dass wir uns das nicht entgehen lassen wollten.

Eine Kakaphonie von Vogelstimmen empfängt uns, als wir uns der Insel nähern. In den Felswänden brüten tausende von Vögeln, umschwirrt von Möven, die auf eine Unachtsamkeit der brütenden Eltern warten, um vielleicht ein Ei oder Junges zu stibitzen. Auf einem kleinen Trampelpfad erlaufen wir das Eiland. Die Vögel auf den Felsen am Wegesrand sind Besucher schon sehr gewohnt und lassen sich nicht vertreiben. Wir sehen viele Krähenscharben, Möven, Trottellummen, die ein wenig wie Pinguine aussehen, und Papageientaucher.  Die Papageientaucher mit ihrem orangefarbenen Schnabel und den orangenen Füßen gefallen mir am besten!

 

                                                                                                                                                                          Im Hafen von Vardo ziehen die Möven ihre Jungen großIm Hafen von Vardo ziehen die Möven ihre Jungen groß                                                                                                                                                                        

Die Festung VardohusDie Festung Vardohus

Wieder in Vardo angekommen, wollen wir uns die Highlights des Ortes nicht entgehen lassen. Ein erster Abstecher führt uns zur Festung Vardohus. Sie ist die nordöstlichste Festung Norwegens, wurde um 1300 errichtet und diente der Wahrung der norwegischen Interessen gegen Nowgorod.

Im Innenhof der FestungIm Innenhof der Festung

 

 

 

 

 

Steilneset MemorialSteilneset Memorial

Und sehr besonders ist das Steilneset Memorial. Es wurde den zum Tode verurteilten Hexen gewidmet. Über 130 Menschen wurden im 17. Jahrhundert in Vardo der Hexerei bezichtigt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Genau gegenüber der Vogelinsel finden wir einen schönen Stellplatz für die Nacht.

N 70° 22´47.9´´  O 031° 07´05.55´´    43,4 km,   24°,  Sonne, keine Mücken

 

 

 

 

 

 

 

30.06.2022 Tana Bru

So ein Gasflaschetausch ist immer etwas mühseligSo ein Gasflaschetausch ist immer etwas mühseligDas Unglück des Tages: Irmhilds beide Gasflaschen sind leer. Sie ist mit 2 vollen Gasflaschen vor 5 Wochen gestartet und nun ist kein Gas mehr da. Ob der Kühlschrank das gasfressende Monster ist? Wir versuchen unser Glück bei einer Tankstelle mit Gasverkauf in Tana Bru. Dort kann man nicht füllen lassen, sondern nur tauschen. Doch dort wird uns gesagt, dass die Anschlüsse nicht kompatibel sind – auch nicht mit Adaptern. Wir recherchieren, fragen bei Solo-im-Reisemobil nach, bekommen viele hilfreiche Antworten. Zunächst wollten wir es, auf Rat der netten Tankstellen-Mitarbeiterin, im nur 25 km entfernten Finnland versuchen. Doch dann entscheiden wir um, Irmhild bekommt meine Reserveflasche und wir werden unser Glück bei einer LPG-Gas-Tankstelle in Alta versuchen. Das sind zwar von hier aus noch ca. 400 km und dazwischen liegt noch unsere Fahrt zum Nordkapp, doch wir hoffen, so über die Runden zu kommen.

Der TanaelvDer TanaelvKim genießt Wasser und Strand auch sehr!Kim genießt Wasser und Strand auch sehr!Unser Platz für diese Nacht liegt sehr idyllisch am Ufer des Tanaelv, des drittgrößten Flusses in Norwegen, doch die Mücken fressen uns hier auf!

                                                                                                                                                                                 N 70° 18´33.92´´  O 028° 09´54.47´´  , 162,5 km,   Sonne, bewölkt, viele Mücken!

 

01.07.2022  Irgendwo vor Ifjord

Ein Ruhetag kurz vor Ifjord mit Spaziergängen in der Umgebung, Lesen, Relaxen, Autowaschen.

Wir sind im Funkloch. Das erste Mail auf unserer Reise. Normalerweise haben wir überall – sowohl in Finnland, als auch in Norwegen, wunderbares Internet gehabt!

N 70° 26´08.36´´  O 27° 43´24.71´´  , 78,8 km,  Sonne, keine Mücken

 

02.07.2022 Slettnes Fyr

Wir fahren heute auf die Halbinsel Nordkinnhalvoya. In dem kleinen Ort Lebesby finden wir einen Supermarkt und versorgen uns noch einmal für die nächsten Tage und hier kriege ich einen Preisschock, als ich sehe, dass ich für ein eingefrorenes glutenfreies Toastbrot 8,30 Euro zahlen muss. Ich werde künftig selber backen, genug Mehl habe ich an Bord. In Finnland war die Auswahl an glutenfreien Brotsorten und Gebäck groß, allerdings habe ich dort für ein Paket Brot auch zwischen 4 – 5 Euro gezahlt.

Die Fahrt entlang des Laksefjorden war wieder unbeschreiblich schön, nur schade, dass an den schönsten Stellen, keine Parkmöglichkeiten gegeben sind. Die Landschaft ist vielseitig, mal schroffes Gestein, mal öde Mondlandschaft mit Schneefeldern durchsetzt, mal azurblaue Badebuchten!

Unsere Fahrt zum Slettnes Fyr führt durch tolle LandschaftenUnsere Fahrt zum Slettnes Fyr führt durch tolle Landschaften

 

                                                                                                                                                                        Einfahrt in GamvikEinfahrt in GamvikSlettnes FyrSlettnes Fyr

                                                                                                                                                                          Unser Ziel ist Slettnes Fyr, der nördlichste Leuchtturm auf dem europäischen Festland. Den ganzen Tag hatten wir hochsommerliches Wetter mit 24°, doch hier am Slettnes Fyr weht eine steife Brise, so dass wir uns wieder warm anziehen müssen. Doch die Aussicht auf den Leuchtturm, das Meer und die umgebende raue Landschaft sind einfach nur schön!

N 71° 04´36.83´´   O 028° 13´45.06´´  158,5 km,   24°, Sonne, keine Mücken

 

03.07.2022 Ifjord

Schon am frühen Morgen haben wir 24° und als wir an unserem Zielort Ifjord ankommen, hat sich das auf 32° gesteigert. Wir sind froh, als ein Schauer etwas Abkühlung bringt.

Wir fahren zwar die gleiche Strecke zurück, die wir gestern entlang des Laksefjorden hingefahren sind,  doch sie sieht von jeder Seite anders aus und wir genießen wieder jeden km der Fahrt.

Mal karge Gerölllandschaft....Mal karge Gerölllandschaft....

....mal wunderschöne Bergwelt....mal wunderschöne Bergwelt                                                                                                                                                                                 ... mal entlang am Fjord... mal entlang am Fjord.... mal dunkle Felsen.... mal dunkle Felsen

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir verabschieden uns von SlettfjelletWir verabschieden uns von Slettfjellet

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor unserer weiteren Fahrt zum Nordkapp wollen wir noch einmal die komplette Ver- und Entsorgung machen und Wäsche waschen. Als wir die Rezeption des Campingplatzes Ifjort betreten empfängt uns ein Geruch nach frisch gebackenen Waffeln und vielerlei Gebäck! Hier kann man sich doch wohlfühlen! Doch auf dem Stellplatz gibt es neben den obligatorischen Mücken noch große Stechfliegen und Irmhild fängt sich gleich 2 Stiche ein und verlässt fluchtartig den Platz. Ich hab schon Wäsche in der Maschine und Ursula will auch noch waschen, wir können nicht weg. Doch wir sind ja mobil verbunden und können uns für morgen verabreden.

N 70° 27´35.41´´   O 027° 06´29.17´´   123,6 km,  32°,   bedeckt, Sonne, Regen,  Mücken und Stechfliegen

 

04.07.2022 Nordkapp

Wir sind da!! Am Nordkapp! Fast hätte es nicht geklappt, denn heute Morgen stellt Ursula mit Erschrecken fest, dass nun auch ihre 2 Gasflaschen leer sind. Sowohl Ursula, als auch Irmhild haben Absorber-Kühlschränke, die über Gasbetrieb laufen, Mein Kühlschrank ist ein Kompressor, der über 12 Volt versorgt wird. Nun hat Ursula das Bedürfnis, so schnell wie möglich nach Alta zu fahren, wo sie bei LPG ihre Gasflaschen wieder füllen lassen kann. Doch wir beratschlagen ein wenig  - nun sind wir schon so dicht vor dem Nordkapp, dass es schade wäre, es auszulassen – und beschliessen, in einem Rutsch zum Nordkapp zu fahren und morgen dann in einem Rutsch nach Alta. Irmhild haben wir inzwischen an ihrem Nachtplatz eingesammelt und zu dritt machen wir uns auf den Weg.

Wir fahren entlang des PorsangenfjordesWir fahren entlang des PorsangenfjordesDer Weg führt uns entlang des Porsangenfjorden, die Sonne scheint, das Wasser leuchtet, es ist ein idealer Reisetag.

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                            Bis ca. 100 km vor dem Nordkapp ist die Vegetation lieblich. Die Wiesen blühen üppig in weiß und gelb. Dann wird die Landschaft rauer und die Vegetation  karger.

Gegen 17 Uhr erreichen wir das Nordkapp. Auf dem Parkplatz vor dem Besucherzentrum können wir eine Nacht kostenlos stehen. Es stehen schon viele Wohnmobile dort, viele auch aus Deutschland. Ein erster Gang führt uns zur umlagerten Weltkugel, dem Wahrzeichen des Nordkapps.

 

 

 

 

 

Der Nebel wabert bis an die FelsoberkanteDer Nebel wabert bis an die FelsoberkanteDas liegt in der Sonne, doch nur wenige Meter unter uns liegt ein dichtes Nebelmeer, so dass wir das Wasser, das 307 m unter der Felskante liegt, nicht sehen können. Es ist eine unwirkliche Stimmung!

                                                                                                                                                                            Nach dem Abendessen stossen wir mit Champagner an und kurz vor Mitternacht packen wir uns warm ein, denn es weht inzwischen ein eisiger Wind, und laufen zur Weltkugel. Entgegen unserer Annahme, dass wir sie um Mitternacht fast für uns alleine haben, versammeln sich hier Menschenmengen. Die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe sind mit Bussen hierher gefahren worden und werden erst um 0:45 Uhr wieder abgeholt. Und trotzdem: es ist irgendwie ein magischer Ort!

N 71° 10´05.53´´  O 025° 46´48.31´´     320,8 km   Start bei 20°, am Nordkapp 11°, Sonne, keine Mücken

 

05.07.2022 + 06.07.2022 Alta

Heute Abend sind wir auf einem Stellplatz am Hafen von Alta mit Doris und Lothar verabredet, die auf dem Weg nach Norden sind.

Unterwegs habe ich eine nette Begegnung, ich mache gerade eine Mittagspause, als ein Mann zur mir ans Womo kommt und meint, er kenne mein Womo. Ich grübele, wo haben wir uns schon getroffen? Nein, getroffen haben wir uns noch nicht, doch Mattis und Tanja haben meine homepage gelesen und die Rückseite meines Womos mit der Skyline von Hamburg und dem Smiley wiedererkannt! Wir klönen eine Weile, die beiden sind nett,  haben sich gerade eine längere Auszeit genommen und traveln in der Welt herum! Solche Begegnungen sind toll!

Ein schöner Abend mit Doris und Lothar!Ein schöner Abend mit Doris und Lothar!Am Nachmittag , wir sind alle komplett eingetroffen, geht ein heftiger Regenguss nieder. So laden uns Doris und Lothar in ihr großes Mobil ein und wir verbringen einen sehr gemütlichen Abend mit Eierlikör und viel erzählen.

Am nächsten Morgen geht’s ins sehr besondere Alta-Museum. Hier findet sich das Felsbilderfeld von Hjemmeluft mit ca. 3000 Felsritzungen, die vor 3.000 bis 6.200 Jahren entstanden sind. Auf wunderbaren Holzstegen und versorgt mit einer informativen Broschüre auf deutsch,  erlaufen wir den ca. 5 km langen Pfad von Felsritzung zu Felsritzung.

 

Die Felsritzungen bei Alta sind zum Teil rot angemalt und ansonsten schwer zu erkennenDie Felsritzungen bei Alta sind zum Teil rot angemalt und ansonsten schwer zu erkennen

Wir laufen auf wunderbaren Holzstegen ca. 5 km um alle Steine zu entdeckenWir laufen auf wunderbaren Holzstegen ca. 5 km um alle Steine zu entdecken                                                                                                                                                                            Auf dem Rückweg zu unserem Stellplatz machen wir noch einen Stopp bei dem nächsten Highlight des Tages: Der Nordlichtkirche. Ein moderner Bau von 2013, sehr futuristisch, doch auch wunderschön! Besonders der Innenraum lässt einen den Atem anhalten.

Die Nordlichtkirche von AltaDie Nordlichtkirche von Alta

Der Innenraum ist wunderschön und beeindruckend!Der Innenraum ist wunderschön und beeindruckend!                                                                                                                                                                              N 69° 58´40.8´´  O 023° 19´56.45´´    235,3 km   , 18 °,  Sonne, keine Mücken

 

07.07.2022 Oksfjordjokelen

Zum Abschluss unseres Treffens besuchen wir noch gemeinsam das Tirpitzmuseum. Die Tirpitz war das größte jemals in Deutschland gebaute Schlachtschiff, das vor Tromso 1944 von den Engländern versenkt wurde. 902 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben. Ich mag mir den Tod durch Ertrinken all der jungen Leute an Bord nicht vorstellen! Für Doris und Lothar geht es danach nach Norden und für uns weiter nach Süden.

Unser Stellplatz am OksfjordjokelenUnser Stellplatz am OksfjordjokelenDoch Ursulas Keilriemen macht heute ungesunde Geräusche und das wollen wir vor der Weiterfahrt gerne noch abklären. Die erste Werkstatt macht keine Reparaturen, die zweite Werkstatt hat nicht genügend Personal, doch die dritte Werkstatt ( so lernt man eine Stadt auch kennen!) nimmt uns mit Wartezeit an. Der Keilriemen wird nachgespannt und es ist auch nicht so arg teuer ( 47 Euro) und erleichtert können wir uns auf die Fahrt zum Oksfjordjokelen, dem neuntgrößten Gletscher des norwegischen Festlands machen, wo Irmhild und Kim uns schon erwarten. Von unserem Stellplatz aus haben wir einen Blick auf den Gletscher, doch erreichen können wir ihn nicht. Zudem ist der Tag grau und es regnet immer wieder mal. So machen wir es uns im Womo gemütlich.

N 70° 04´58.49´´  O 022° 00´29.25´´   128,8 km,   14°, bewölkt, Regen, keine Mücken

 

08.07.2022  Skjervoy

Der Hafen von SkjervoyDer Hafen von SkjervoyÜber die Fahrt nach Skjervoy, einer kleinen Stadt auf dem kleinen Inselchen Skjervoya am Kvaenangen hatten wir einen so stimmungsvollen Bericht gelesen, dass es uns dorthin gezogen hat. Doch heute sind die eindrucksvollen Berge nebelverhangen, der Himmel ist grau, das Wasser stumpf. Es ist trotzdem eine schöne Fahrt und wir können erahnen, wie traumhaft schön es bei glitzerndem Sonnenlicht sein kann. Wir finden am Hafen, mit Blick auf die Boote, einen schönen Platz für uns und machen einen Spaziergang in die Stadt.

 

 

Blick vom Stussnjetfellet auf SkjervoyBlick vom Stussnjetfellet auf SkjervoyGegen Abend ersteige ich den Hausberg Stussnetfjellet (161m), zu dem ein schöner Wanderweg führt und habe von dort oben einen wunderbaren Blick auf den Ort und die umgebenden Felsen.

                                                                      N 70° 01´40.66´´ O 20° 57´59.53´´    138,5 km   11°   bewölkt, zeitweise Regen, dies Wetter mögen nicht mal die Mücken

 

 

 

 

09.07.2022 Lyngen

                                                                                                                                                                                 Fahrt entlang des LyngenfjordsFahrt entlang des LyngenfjordsIm Hafen von Olderdalen angekommen, von wo wir die Fähre über den Lyngenfjord nehmen wollen, empfängt uns eine Infotafel: Gecancelt vom 07.07. – 09.07. Was nun? Wir beschließen zu bleiben, denn den Fjord zu umfahren, würde einen großen Umweg bedeuten. Etwas später verbreitet sich die Nachricht, dass die Fähre doch noch an diesem Nachmittag fahren soll. Schaun wir mal. Es wäre auch kein schlechter Übernachtungsplatz.

                                                                                                                                                                            Unsere 1. Fährfahrt in Norwegen!Unsere 1. Fährfahrt in Norwegen!                                                                    Um 16 Uhr kommt sie tatsächlich angefahren und nun freuen wir uns doch, auf die andere Seite des Fjords übersetzen zu können. Hier kommt auch das erste mal unsere schon in Deutschland gebuchte Ferjecard zum Einsatz. Mit dieser Karte erhalten wir bis zu 50 % Rabatt auf den Fährpreis. Wir haben einen Transponder von Autopass oder Brobizz gebucht und uns bei Ferjecard.No mit Autokennzeichen registriert und ein Guthaben aufgeladen. Am Hafen wurden dann nur noch unsere Autokennzeichen fotografiert. Das wars.

Unser Nachtplatz mit FelsenpanoramaUnser Nachtplatz mit Felsenpanorama

Bei bestem Sonnenschein fahren wir nur noch 30 km und finden direkt neben der Straße ein schönes Plätzchen mit Blick auf die Berge.

N 69° 42´35.65´´  O 019° 47´48.35´´    94,7 km,    16 °,  bewölkt und Sonne, keine Mücken