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Reisen in Corona-Zeiten – die Entdeckung heimatlicher Gefilde

 

Freitag, den 03.07.2020 + Samstag, den 04.07.2020

Ich mache mich auf, meinen Heimatfluß, die Elbe - mit 1094 km Länge der viertgrößte Fluss Europas nach Donau, Weichsel und Rhein - + Umland zu entdecken.

Knapp hinter der ehemaligen Grenze zur DDR liegt Boizenburg. Schon bei der Einfahrt werde ich von netten, von Kindern gemalten , Plakaten begrüßt. Die Stadt tut viel für ihre Gäste! Am Hafen gibt es einen Stellplatz für Wohnmobile – kostenfrei! Nur der vorhandene Strom muss bezahlt werden.

 Auch eine Touristinfo leistet sich die kleine , ca. 10.000 Einwohner zählende Stadt. Diese versorgt mich mit diversem Infomaterial für Stadtrundgänge und Fahrradtouren.

Der Ort hat eine nette, sehr entspannte Atmosphäre. Gemütlich schlendere ich durch die alten Gassen und über den großzügigen Marktplatz, bewundere das alte Rathaus von 1711 und die St. Marienkirche. Als Besonderheit hat Boizenburg das Erste Deutsche Fliesenmuseum zu bieten  und den Weidenschneck, der mir besonders gut gefällt. Ich spaziere durch eine Art Weidenalle, bei der die Weiden kunstvoll zu Bögen zusammen gebunden sind. Sehr besonders! Es gibt hier auch ein Weidenschneck-Openair-Theater!

Der Marktplatz von BoizenburgDer Marktplatz von Boizenburg

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch Fahrradfahren macht hier Freude!  Es gibt schöne Fahrradwege und es sind keine Steigungen zu bewältigen! Am Wegesrand blühen Korn- und Mohnblumen, und wegen des heftigen Windes schalte ich einfach den Akku etwas höher und gebe Speed!

N53° 22´349´´   O 010° 42´596´´

 

Sonntag, den 05.07. und Montag, den 06.07.2020

 

Nur 54 km trennen mich von meinem nächsten Ziel: Dömitz. Ich liebe die Fahrten durch die mecklenburgische Landschaft, die Weite, die Großzügigkeit, die Einsamkeit.

Am Hafen vom Dömitz ist für die nächsten beiden Nächte ein Stellplatz reserviert. Diesen haben meine Freunde und ich auch als Treffpunkt vereinbart. Am Nachmittag treffen die beiden ein und wir können bei herrlichem Sonnenschein draußen gemeinsam Kaffeetrinken.

Ein erster Fahrradausflug führt uns in die City dieser kleinen Ministadt (3.260 EW) und in das Highlight von Dömitz: Der Festung aus dem 16. Jahrhundert. Diese ist – sehr besonders -  als Fünfeck angelegt und zeigt die eindrucksvolle Wehrarchitektur der Renaissance. Vor dem heranziehenden Unwetter können wir gerade noch rechtzeitig unsere Womos erreichen.

 

 

 

in der Festung Dömitzin der Festung Dömitz

Ein Unwetter zieht aufEin Unwetter zieht auf

 

 

 

 

 

 

 

Da für den Nachmittag ein Regenband angesagt ist, schwingen wir uns am nächsten Morgen gleich nach dem Frühstück auf unsere Fahrräder. Ein kurzer Stopp bei der Touristinfo, wo wir uns mit gutem Kartenmaterial versorgen lassen und dann radeln wir weiter zur alten, fast 1000 m langen  Eisenbahnbrücke, die 1945 durch einen Luftangriff teilzerstört wurde. Weil das Bauwerk die innerdeutsche Grenze querte, unterblieb ein Wiederaufbau. Inzwischen soll die Brücke verkauft sein. Ob sie abgerissen und das Material verkauft wird oder eine andere Verwendung findet? Wir rätseln.

Wir überqueren die ElbeWir überqueren die Elbe

Die alte Eisenbahnbrücke von DömitzDie alte Eisenbahnbrücke von Dömitz

Und noch eine Besonderheit liegt ganz in der Nähe: Die Dorfrepublik Rüterberg. Das ehemalige Grenzdorf war von 1967 bis 1989 von der Außenwelt abgeschnitten. Ein- und Ausreise war nur durch einen bewachten Grenzübergang möglich. Am 08.11.1989 riefen die Bewohner die Dorfrepublik Rüterberg aus und seit 1991 darf das Dorf zur Erinnerung an die besondere Situation des langen Eingesperrtseins den Zusatz Dorfrepublik tragen.

 Die Dorfrepublik Rüterberg hat auch eine eigene FlaggeDie Dorfrepublik Rüterberg hat auch eine eigene Flagge

N 53° 08´143``  O 011° 15´27``

 

Dienstag, den 07.07.2020

 

Auf wunderschönen Wegen fahren wir weiter gen Osten. In dem kleinen Ort Breetz scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Entzückende Fachwerkhäuser säumen die Straße, am Straßenrand liegt ein lauschiges kleines Cafe, munter sprudelt die Löcknitz nebenher. Es gibt sogar einen kleinen Womo-Stellplatz. Wir fahren durch wunderschöne Alleen, die Sonne wirft Lichtsprenkel durchs Blätterdach, ich bin ganz verzaubert.

In Lenzen machen wir Halt bei der Burg und laufen in dem sehr naturbelassenen Schlosspark herum, der mit Ruheinseln und wunderbaren Erläuterungen zur Natur versehen ist.

Vor dem Schloss Lenzen sehen wir schon das erste StorchennestVor dem Schloss Lenzen sehen wir schon das erste Storchennest

Auf dem Naturlehrpfad am Schloss LenzenAuf dem Naturlehrpfad am Schloss Lenzen

 

 

 

 

 

 

                                                                                                                                                                                          Dann zieht es uns weiter zum Storchendorf Rühstädt. In dem kleinen Ort brüten aktuell 38 Storchenpaare. Wir lassen uns vom NABU eine Karte mit einem Dorfrundgang geben, bei dem wir sämtliche Storchenpaare beobachten können.

Stellplatz mit Blick auf ein StorchennestStellplatz mit Blick auf ein Storchennest

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Auf gut ausgebauten Fahrradwegen entlang der Elbe beschließen wir den Tag mit einer Fahrradtour.

N 52° 55´02``   O 011° 52´15``

 

Mittwoch, den 08.07. + Donnerstag, den 09.07.2020

 Wir durchfahren Ortschaften mit lustigen Namen. Am besten gefällt mir: Quitzöbel! In Havelberg lassen wir uns auf dem Campingplatz, mit Blick auf die Havel, nieder, nehmen in die Fahrräder in Betrieb und starten zu einer Tour durch die Altstadt. Viele Häuser sind verlassen und machen einen traurigen Eindruck. In der Sandauer Straße ist gar nur noch ein einziges Haus bewohnt. Wir kommen mit dem sehr frustrierten Bewohner ins Gespräch.

In der Altstadt sind viele Häuser verlassen und dem Verfall anheim gegebenIn der Altstadt sind viele Häuser verlassen und dem Verfall anheim gegeben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Weg zum Dom, hoch oben über der Altstadt gelegen, sieht die Wohnsituation schon etwas besser aus!

Der Dom, von König Otto im Jahr 946 gegründet,  ist gewaltig und mit einem eindrucksvollen Kreuzgang ausgestattet. Ein wunderschön bepflanzter Garten schließt sich an. Von hier aus haben wir einen wunderschönen Blick über die Stadt!

Vom Domplatz aus haben wir einen wunderbaren Blick auf die StadtVom Domplatz aus haben wir einen wunderbaren Blick auf die Stadt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Direkt gegenüber dem Zeltplatz liegt eine Pizzeria, wir bestellen und kaum sind wir mit den Rädern am Zeltplatz angekommen, wird uns schon frisch und heiß die leckere Pizza angeliefert!

N 52° 49´301  O 12° 04´272´´

 

Freitag, den 10.07.2020

Auf unserem Weg nach Magdeburg machen wir Halt in Tangermünde. Und nach vielen Regen- und Wolkentagen scheint hier die Sonne und erwärmt die Temperatur auf 23 °. Beste Voraussetzungen für einen ausgiebigen Stadtrundgang. Tangermünde hat viel zu bieten!  Mittelalter zum Anfassen: eine fast vollständig erhaltene Stadtmauer, viele wunderschöne herausgeputzte Fachwerkhäuser, ein sehr besonderes Rathaus in deutscher Backsteingotik, eine große helle Kirche, St. Stephan, eine leichte Atmosphäre und das berühmte Café Engel, in dem es eine großartige Auswahl an superleckeren Torten gibt! Und so beschließen wir unseren Rundgang in dem Cafégarten und lassen uns so richtig verwöhnen.

 

Den angepeilten C-Platz beim Yachthafen auf der Marieninsel in Magdeburg finden wir nur mühsam. Die direkte Zufahrt ist wegen Bauarbeiten versperrt und eine Ausschilderung fehlt. Mit Glück ergattern wir die letzten beiden Plätze auf dem Stellplatz!

N 52° 07´306´´  O 11° 38´582

 

Samstag, den 11.07.2020

Mit den Fahrrädern sind wir schnell in der Innenstadt. Unser 1. Ziel ist der große Dom zu Magdeburg. Es ist der erste gotische Kathedralbau auf deutschem Boden. Der Dom ist riesig, in hellem Sandstein gehalten und hat einen wunderschönen Kreuzgang.

Gleich auf der anderen Seite des großzügigen Domplatzes liegt eine andere Sehenswürdigkeit: Das Hundertwasser-Haus. Dieses von Friedensreich Hundertwasser geplante Gebäude wurde 2005 fertiggestellt, er selber hat das leider nicht mehr miterlebt. In dem bunten Haus befinden sich auf 5000 qm Wohnfläche Mietwohnungen unterschiedlicher Größe zu einem qm-Preis von 10 Euro. Über verschiedene Etagen finden sich begrünte Terrassen, die gepflanzten Bäume sind inzwischen recht groß geworden. Für die Bäume wurde Erdreich bis zu 2 m eingebracht. Die Statiker haben bestimmt keine leichte Aufgabe gehabt!

Wir schliessen uns einer Führung an und laufen hoch bis ins 6. Stockwerk und genießen den tollen Ausblick auf die Umgebung.

Für den Abend sind wir mit Birte und Ulli in Rodleben beim Wassersportverein verabredet.

 

Sonntag, den 12.07.2020

Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu unserem „Bauhaus-Tag“.  Zunächst fahren wir die Meisterhäuser an, die nach Plänen von Walter Gropius errichtet wurden. Ziel war, durch rationale Bauweise preiswerten Wohnraum zu schaffen. Die Häuser hatten eine wechselhafte Geschichte, wurden in der NS-Zeit verfremdet und teilweise zerstört. Jetzt sind sie nach den alten Plänen wieder aufgebaut worden und liegen wunderschön in einem lichten Kiefernwäldchen.

Das Bauhausgebäude, das wir anschließend besichtigen, wurde als Schulgebäude für Kunst, Design und Architektur errichtet. Ein großzügiges Haus mit viel Glas in strengen Linien.

Nach einer  Erholungspause im angeschlossenen Bauhauscafé machen wir uns auf den Weg zu unserem letzten heutigen Tagesziel: Dem Bauhausmuseum. Dem können wir allerdings alle nicht so viel abgewinnen.

Zuhause auf unserem schönen Zeltplatz sitzen wir noch lange am Ufer der Elbe.

 

Montag, den 13.07.2020

Wir müssen uns voneinander verabschieden, es zieht uns auf getrennten Wegen weiter. Wir – die Womo-Gruppe- wollen uns heute das Wörlitzer Gartenreich, Unesco Welterbestätte, anschauen. Es umfasst Landschaftsparks nach englischen Vorbild von insgesamt 142 qkm, entlang der Elbe im Biosphärenreservat Mittelelbe. Zu Fuß und per Fahrrad durchstreifen wir das Gelände mit wunderschönen Seen und diversen Bauten und Skulpturen.

Am Nachmittag erreichen wir unser Ziel Torgau, wo wir uns auf dem Campingplatz „Am großen Teich“ niederlassen.

N 51° 32´437´´  O 12° 59´207´´

 

Dienstag, den 14. und Mittwoch, den 15.07.2020

Auch Torgau bietet eine reizende Altstadt und ein großartiges Schloss: Hartenfeld. Schon beim Eintritt durch das Burgtor geraten wir ins Staunen, denn im Burggraben sind 2 große Braunbären untergebracht. Sie haben recht viel Platz und genießen sichtlich das Bad im swimmingpool! Dann geht’s an den Aufstieg auf den Burgturm, von dem aus wir den Lauf der Elbe und die umliegende Landschaft beobachten können.

Martin Luther hat sich oft in Torgau aufgehalten und hier ist leider auch seine Frau Katharina von Bora gestorben, als sie auf der Flucht vor der Pest einen Kutschunfall erlitt und sich das Becken brach. In der Marienkirche zu Torgau erinnert eine wunderschöne Grabplatte an sie.

N 51° 08´ 19´´  O 13° 29´53´´  Camping Rehbocktal

 

Donnerstag, den 16.07.2020

Die Innenstadt von Meißen ist nur ca. 4 km von unserem C-Platz entfernt, so dass wir mit unseren Fahrrädern auf dem Elberadweg schnell in Meißen City ankommen. Wir entern einen Hop in – hop off- Bus ( 5 Euro pro Person)und lassen uns zunächst beim Porzellanmuseum absetzen. Auf 3 Etagen lassen sich die Exponate mehrerer Jahrhunderte bewundern. Auch eine kleine Vorführung der der Porzellanfigurenherstellung und Porzellanmalerei schließt sich noch an. Ich finde, die Porzellanfacharbeiter haben einen anstrengenden Beruf. Mit Zeitvorgaben müssen die Porzellanteile- und figuren und die Bemalung erstellt werden. 8 Stunden lang täglich feinste Porzellanmalerei stelle ich mir ziemlich hart vor. Auf jeden Fall sind die Preise für das Meißner Porzellan sicher gerechtfertigt!

Wir erholen uns von den vielen phantastischen Eindrücken im angeschlossenen Cafe, bevor wir uns mit unserem Hop in – hop off- Bus zum nächsten Ziel bringen lassen, der Albrechtsburg. Auch hier schließt sich über 3 riesige Etagen ein ausführlicher Rundgang an. Das Museum ist super informativ: Geschichte zum Anfassen!

 

 

Freitag, den 17.07.2020 Freiberg

Heute endet leider unsere gemeinsame Tour. Meine beiden Reisegefährten müssen zurück nach Hamburg und ich entschließe mich, die Elbe zu verlassen und zu einem Abstecher ins Erzgebirge. Nur gut 50 km fahre ich nach Freiberg und campiere dort auf dem stadtnahen Womo-Stellplatz am Johannisbad. Leider ist das Wetter sehr bedeckt, als ich die reizende Altstadt erkunde. Freiberg hat eine nette Atmosphäre. Im Innenhof des Schlosses Freudenstein finden die Freiberger Sommernächte statt und gerne hätte ich heute das Freiluftkino besucht, doch 14 Grad und immer wieder leichter Regen, lassen mich von diesem Plan Abstand nehmen. Doch ich reserviere mir für morgen Vormittag noch einen Platz für eine Grubeneinfahrt ins Silberbergwerk.

N 50° 54´519´´  O 013° 20´044 ´´

 

Samstag, den 18.07.2020 + Sonntag, den 19.07.2020

Um 11.25 Uhr fahre ich zusammen mit 8 anderen Besuchern 150 m tief unter die Erde ins Silberbergwerk. Es handelt sich bei diesem Bergwerk um ein Forschungs- und Lehrbergwerk. Unser Führer ist gut informiert und kann uns auf dem eine Stunde dauernden Rundgang viele Informationen geben.

Es gibt viele Bauarbeiten und viele Umleitungen auf meinem heutigen Weg, so dass ich an dem  1. angepeilten C-Platz an einem Badesee vorbeigeleitet werde. Doch in der Nähe von Schneeberg finde ich an dem Forstteich einen super schönen C-Platz und einen Platz in 1. Reihe am See. Hier finde ich es so schön, dass ich gleich 2 Tage bleibe.

Ein wenig erkunde ich die Umgebung mit dem Fahrrad, doch mir fehlen ein wenig die super schönen Fahrradwege an der Elbe und das Fahren im Mittelgebirge ist auch – trotz Akku – etwas mühsam.

N 50° 35´369´´  O 012° 35´440´´

 

Montag, den 20.07.2020

Ich bin heute mit Birte und Ulli auf dem C-Platz: Camping im Grünen in Oettern verabredet. Dieser liegt 13 km südlich von Weimar an dem wunderschönen Ilm-Radweg. Da ich den C-Platz früh erreiche, starte ich sogleich zu einer ersten Erkundungstour auf dem Ilm-Radweg.

N 50° 55´281´´  O 011° 20´562´´

 

Dienstag, den 21.07.2020

Zu dritt starten wir unseren Ausflug nach Erfurt. Ich hatte gar nicht so große Erwartungen an Erfurt, Hauptstadt des Bundeslandes Thüringen, doch die Stadt nimmt mich sofort für sich ein. Sie hat einen großen mittelalterlich geprägten Altstadtkern mit etwa 25 Pfarrkirchen, der barocken Zitadelle Petersberg, der ältesten erhaltenen Synagoge in Mitteleuropa sowie zahlreichen Fachwerk- und Bürgerhäusern. Besonders sehenswert finde ich die Krämerbrücke, die den Fluss Gera überspannt. Die Stadt eine eine leichte Atmosphäre und ist voller netter Leute. Mehrfach werden wir angesprochen, wenn wir etwas orientierungslos auf den Stadtplan blicken und erfahren Besonderheiten der Örtlichkeiten. Unbedingt sehenswert!

Den Abend verbringen wir wieder gemütlich bei einer Rummy-Schlacht und einem Gläschen Rotwein.

 

Mittwoch, den 22.07.2020

Heute radel ich auf dem wunderbaren Ilmradweg nach Weimar. Der Radweg führt mich vom Campingplatz direkt in die Innenstadt. Ich schließe mein Fahrrad am Herderplatz an und mache mich zu Fuß auf den Weg zum Goethehaus. Vor diesem warten schon viele Leute auf Einlass. Also schlendere ich zunächst ein wenig durch die Innenstadt. Ich besichtige das Schillerhaus, das etwas bescheidener ist als das Goethehaus und auch nicht so viele Besucher anzieht. Mir gefällt es gut! Das Haus hat ein ausgezeichnetes Hygienekonzept, selbst für das Anfassen der Schlüssel der Schließfächer liegen Tücher bereit!

Es ist ein wunderschöner Sonnentag heute und Ferienzeit. Das bedeutet, dass die Stadt voller Touristen ist. Sehr, sehr vieler Touristen. Das ist etwas schade. Doch trotzdem nehme ich noch einen neuen Anlauf, das Goethehaus anzuschauen. Doch die Frequenz der Besucher ist sehr hoch und so durchlaufe ich Goethes Haus im Schnelldurchgang.

Auch vor der Anna-Amalia-Bibliothek hat sich schon eine Warteschlange gebildet, so dass ich auf einen Besuch verzichte. Statt dessen genieße ich noch ein leckeres Eis und ein bisschen Weimar-Atmosphäre.

Heute ist mein letzter Reise-Tag. Morgen geht es wieder nach Hause.

Meistens zieht es mich weit in die Ferne. Ich entdecke gerne fremde Länder und Kulturen, lasse mich von entlegenen einsamen Landschaften verzaubern und freue mich über Begegnungen mit den dort lebenden Menschen.

Corona erfordert ein anderes Reisen. Doch auch das ist spannend!

Auf 94 Kilometern bildete die Elbe bis 1989 die innerdeutsche Grenze. Die besondere politische Situation bedeutet für die Elbe, dass sie der letzte noch frei fließende Strom in Deutschland ist. Sie hat wunderbare unbefestigte Ufer, an denen man auf dem hervorragenden Elberadweg entlang reisen kann. Sie hat so einsame Landschaften, dass sich hier noch Störche zu Hauf niederlassen! Die Städte an ihrem Lauf zeugen von einer reichen Geschichte und so hatten wir jeden Tag Interessantes zu besichtigen.

Für Thüringen hatte ich leider auf dieser Reise viel zu wenig Zeit. Doch ich werde wiederkommen, denn Thüringen, so viel habe ich bemerkt, ist auf jeden Fall eine weitere Reise wert!